Zu einem der großen Gewinner der US-Wahl könnte auf dem deutschen Kurszettel die Aktie von Northern Data werden. Bereits im Oktober dieses Jahres hat der in Frankfurt ansässige Anbieter von Rechenzentren angekündigt, seine Bitcoin-Mining-Sparte verkaufen zu wollen.

Seit der Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA ist nicht nur der Kurs der digitalen Leitwährung stark angestiegen, sondern auch die Aktienkurse der in den USA börsennotierten Miner wie Marathon Digital Holdings und Riot Platforms. Wie wir aus Bankenkreisen hören, haben die US-Firmen Interesse am Mining-Geschäft der Frankfurter gezeigt. Laut Flüsterschätzungen wären im Falle des Verkaufs der Bitcoin-Sparte Erlöse von über 500 Millionen Euro möglich.

Das Geld soll dann in den Kauf neuer Nvidia-Chips und in das AI-Cloud-Computing-Geschäft fließen, das stark wächst und auf das sich Northern Data in Zukunft fokussieren will. Auch 2025 soll das Wachstum in dem zuletzt auch bei Finanzinvestoren zunehmend beliebter werdenden Segment (mehr dazu lesen Sie in €uro am Sonntag 45-2024) weitergehen.

Ein globaler Wettbewerber im AI-Geschäft ist Coreweave, der gerade den Börsengang in den USA angekündigt hat. Die Bewertung des erst 2017 gegründeten Konkurrenten, der operativ in etwa doppelt so groß ist wie Northern Data, soll bei über 30 Milliarden Dollar liegen. Zum Vergleich: Northern Data wird aktuell an der Börse nur mit 2,6 Milliarden Euro bewertet.

Das zeigt, welches Potenzial in der Aktie schlummert, wäre auch sie an der US-Börse gelistet. Wie wir Anfang letzter Woche am Rande des Eigenkapitalforums in Frankfurt hören, plant das Management Ende 2025 ein IPO in den USA. Doch auch ohne US-Notierung läuft es zuletzt rund: Seit der US-Wahl am 4. November hat die Aktie von Northern Data mehr als 40 Prozent zugelegt.