Deutschlands wertvollster Börsenkonzern will künftig keine Autos mehr beim Elektroauto-Pionier kaufen. Der Softwarehersteller stört sich unter anderem am Preisverfall der Fahrzeuge.
Nach Angaben eines Verantwortlichen bei SAP schwanken die Preise von Tesla stärker als bei anderen Herstellern. Dies erschwert einerseits die Planung und erhöht andererseits das Risiko für das Unternehmen. Allerdings machen die Fahrzeuge von Tesla nur einen kleinen Teil der weltweiten Dienstwagen-Flotte von SAP aus.
Auch Tesla's Lieferbedingungen stoßen bei SAP auf wenig Begeisterung. Demnach werden die Fahrzeuge oft früher geliefert als vereinbart, wodurch sich beispielsweise Herausforderungen für die Lagerung ergeben.
Auch andere Firmen wenden sich ab
Mit seinem Verzicht schließt sich SAP den Autovermietern Sixt und Hertz an, die Abstand davon genommen haben, Fahrzeuge von Tesla einzukaufen. Stattdessen wollen sie einen Teil ihrer Stromer loswerden. Nachdem Tesla-Chef Elon Musk die Preise massiv gesenkt hat, um den Absatz anzukurbeln, fürchten große Flottenbetreiber massive Abschreibungen auf die Autos.
Aktie bleibt unter Druck
Für die Aktie des wertvollsten Automobilherstellers ist es der nächste Dämpfer: Seit Jahresbeginn haben die Papiere mehr als ein Viertel ihres Wertes eingebüßt, bilden damit das Schlusslicht des S&P 500. lm vergangenen Jahr hatte sich der Kurs allerdings auch mehr als verdoppelt. Aktuell notiert die Aktie jedoch auf dem tiefsten Stand seit gut neun Monaten.
Fazit
Der intensive Preiskampf unter den Elektroautoherstellern belastet deren Marge. Durch den schnellen Wertverlust sind die Fahrzeuge auch weniger attraktiv für Geschäftskunden. Bei Privatkunden sind die Fahrzeuge weiter gefragt, Musk rechnet für das laufende Jahr jedoch mit einer Abkühlung beim Wachstum. Analysten sind für die vergleichsweise hoch bewerteten Papiere (für 2024 geschätztes KGV von 57) vorsichtiger geworden, die meisten raten aktuell zum Halten.