Der Elektroautobauer setzt im Auftaktquartal viel weniger Fahrzeuge ab als erwartet. Investoren reagieren enttäuscht. 

Wie Tesla mitteilte, wurden in den ersten drei Monaten 386.810 Fahrzeuge ausgeliefert. Dies war deutlich weniger als von der Wall Street erwartet. Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge lag die Konsensschätzung der Analysten bei 449.080 Einheiten. Dabei hatten manche Analysten ihre Einschätzungen zuletzt bereits reduziert. 

Insgesamt hat das Unternehmen im ersten Quartal 433.371 Fahrzeuge hergestellt, etwa 7.500 weniger als vor einem Jahr. 

Zinsen und Werksschließungen belasten

Im Auftaktquartal 2023 konnte Tesla noch 422.875 Autos absetzen. Für das Unternehmen bedeuten die Zahlen somit auf Jahressicht den ersten Absatzrückgang seit der Frühphase der Corona-Pandemie. Tesla begründet dies unter anderem mit dem Produktionshochlaufs des aktualisierten Model 3, welcher sich noch in einer frühen Phase befände. Hinzu kamen Werksschließungen aufgrund des verzögerten Schiffsverkehrs durch das Rote Meer und den Brandanschlag auf die Gigafactory in Berlin. 

Zudem war die Nachfrage gehemmt, unter anderem durch gestiegene Zinsen. 

Der Elektroautopionier hängt weiter stark an Model 3 und Model Y, die zusammen mehr als 95 Prozent der Auslieferungen ausmachten. Detaillierte Zahlen für den im letzten Jahr vorgestellten Cybertruck weist Tesla nicht aus, ebenso wenig die Absatzentwicklung in einzelnen Regionen. 

Tesla (WKN: A1CX3T)

Krone zurück, Aktie verliert

Trotz des Rückgangs konnte Tesla den Titel als größer Elektroautobauer zurückerobern. Der schärfste Konkurrent BYD verkaufte im ersten Quartal etwas mehr als 300.000 Fahrzeuge und muss die Krone damit an Tesla zurückreichen. 

Investoren reagieren dennoch enttäuscht, die Tesla-Aktie verliert an der Börse Frankfurt zur Stunde rund 6,5 Prozent.

Nach den Absatzzahlen dürfte sich der Blick nun noch genauer auf die Ergebnisse zum ersten Quartal richten, die Tesla nach Börsenschluss am 23. April vorlegen will. 

Fazit

Trotz Rabatten konnte Tesla die Erwartungen diesmal nicht erfüllen. Die Zahlen enttäuschen. Völlig überraschend kam das aber nicht, wie auch die zuvor reduzierten Analystenerwartungen zeigten. Investoren schauen nun noch genauer auf die Quartalszahlen in drei Wochen, schließlich wird Tesla weiter wie ein Wachstumsunternehmen bewertet. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.