Beim Marktwert rangieren Deutsche Bank und Commerzbank im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld. Das bleibt auch so, doch an der Spitze gibt es Bewegung: Europas teuerste Bank hat neuerdings ihren Sitz in Italien, und sie heißt nicht Unicredit.

Welches Geldhaus ist das wertvollste der Eurozone, gemessen an der Marktkapitalisierung? Die spanische Großbank Santander und Frankreichs Nummer eins BNP Paribas lieferten sich zuletzt beim Börsenwert ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz eins. Doch nun hat unerwartet die bisherige Nummer drei den Spitzenplatz erobert.

Es ist die italienische Großbank Intesa Sanpaolo. Mit einem Marktwert von 68,8 Milliarden Euro hat Italiens größte Bank Ende 2024 den Spitzenplatz in der Eurozone erobert. Santander folgt mit 66,8 Milliarden Euro auf Platz zwei, BNP Paribas mit 66,4 Milliarden Euro auf Platz drei. Das teilte Intesa Sanpaolo nach dem letzten Handelstag des Jahres in Mailand mit.

Das italienische Geldhaus mit Sitz in Turin sieht sich weiter auf Wachstumskurs und hatte erst kürzlich die Prognose für den 2025er Nettogewinn auf neun Milliarden Euro nach oben korrigiert. Die Bank selbst sieht sich vor einem „entscheidenden Jahr". Geführt wird das Turiner Geldhaus von Verwaltungsratspräsident Gian Maria Gros-Pietro und CEO Carlo Messina.

Die Intesa-Aktie hat im Zwölf-Monats-Vergleich 44 Prozent zugelegt. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat die Bank nach eigenen Angaben den Aktienwert einschließlich Dividenden um 213 Prozent gesteigert. Die Analysten von JP Morgan haben ihre Kaufempfehlung für die Aktie kürzlich bestätigt und das Kursziel von 4,80 auf 5,00 Euro angehoben. Die Bank gehöre zu jenen bevorzugten Instituten, die weniger stark vom Zinsergebnis abhingen.

Fazit

Italiens Geldhäuser sind auf dem Vormarsch in Europa - sowohl bei der Gewinnentwicklung, der Rendite, aber auch beim Marktwert. Mit einer Marktkapitalisierung von fast 60 Milliarden Euro folgt die Mailänder Großbank Unicredit derzeit den vierten Platz nach Intesa, Santander und BNP. Unicredit strebt derzeit allerdings die Übernahme der Commerzbank und der italienischen Bank BPM an. Gelingt eine dieser Übernahmen, würde sie auch beim Marktwert in der Eurozone de Spitzenplatz erobern.

Intesa Sanpaolo (WKN: 850605)