Zu früh gefreut: Aus der Erholung von Carl Zeiss Meditec wird erst einmal nichts. Im Gegenteil: Die Aktie verliert heute fast acht Prozent, nachdem die Zahlen zum ersten Quartal enttäuscht hatten. Der Umsatz der Thüringer stieg in den ersten drei Monaten des des Geschäftsjahres 2024/25 um 3,2 Prozent auf 490,5 Millionen Euro.
Allerdings war dies in erster Linie einem Zukauf zu verdanken. Analysten hatten mit 480 Millionen Euro Umsatz gerechnet. Das operative Ergebnis (EBITA) sank auf 35,2 Millionen Euro, nach 46 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Ebita-Marge des Medizintechnik-Spezialisten mit Schwerpunkt Augenheilkunde ging von 9,7 Prozent auf 7,2 Prozent zurück. Vor allem eine weiterhin schwache Nachfrage nach medizinischen Geräten hat dem MDAX-Unternehmen den Jahresauftakt verhagelt.
Vor allem in China gibt es Probleme. Dort schwächelt das Geschäft mit Geräten für den Augenoptik-Bereich. Gleichzeitig sorgen Preisrückgänge bei Intraokularlinsen für Herausforderungen.
Für 2024/25 erwartet das Unternehme weiterhin ein schwieriges globales makroökonomisches Umfeld. Eine schnelle Erholung des Investitionsklimas für Geräte sei nicht zu erwarten. Zudem geht Carl Zeiss Meditec davon aus, dass die Verbraucher weiterhin zurückhaltend sein dürften und sich daher seltener für Eingriffe entscheiden, die sie aus eigener Tasche bezahlen müssen. Der Umsatz werde voraussichtlich zu einem moderaten Wachstum zurückkehren, hieß es.
Auftragseingang und -bestand legten indes deutlich zu, was beim Management für vorsichtigen Optimismus sorgt. Man sei zuversichtlich in den kommenden Monaten wieder zu solidem organischem Wachstum zurückzukehren, so Vorstandschef Markus Weber laut Pressemitteilung. Börsianer teilen diese Ansicht aber nicht.
Auch bei der US-Bank JPMorgan sind die Experten skeptisch. Das Votum lautet weiterhin "Underweight" mit einem Kursziel von 40 Euro, rund 25 Prozent weniger als der aktuelle Kurs.
Fazit
Der zaghafte Erholungsversuch der Aktie ist erst einmal gescheitert.