Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat ein deutsches Bankhaus geschlossen. Die Finanzaufsicht sieht Vermögenswerte von Sparern gefährdet. Möglicherweise ein Fall für die Einlagensicherung.
Die Finanzaufsicht hat laut Pressemitteilung vom 27.2.25 über das Institut Obotritia ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot verhängt. Die Aufsicht begründete die Schließung für den Kundenverkehr mit Insolvenzgefahr. Sie untersagte dem Institut insbesondere, Zahlungen entgegenzunehmen, die nicht zur Tilgung von Schulden bestimmt sind. Mit diesen sofort wirksamen Auflagen sollen die Vermögenswerte der Bank geordnet und gesichert werden, heißt es.
„Die wirtschaftliche Situation des Instituts hat sich so weit verschärft, dass eine Gefahr für die Sicherheit der dem Institut anvertrauten Vermögenswerte besteht", heißt es in der Mitteilung der Bafin. Das Institut habe seine Kreditengagements auch über eine Anlageplattform mit Einlagen von privaten Sparern finanziert. Das verhängte Moratorium soll verhindern, dass die Vermögensmasse des Instituts zum Nachteil der privaten Einleger weiter geschmälert wird.
Das Bankhaus Obotritia gehört zum Portfolio des Immobilienunternehmers und „Starinvestors" Rolf Elgeti. Er wollte mit der Bank „hochattraktive Nischen" erschließen. „Ich wollte schon immer eine eigene Bank haben", sagte er 2016 in einem Interview. 2019 gründete er Obotritia, um kleine und mittelständische Firmen im deutschen Gewerbeimmobilienmarkt zu finanzieren.
Der Mitteilung der Bafin zufolge ist die Bank Obotritia nicht systemrelevant. Ihre Schieflage stelle keine Bedrohung für die Finanzstabilität insgesamt dar, heißt es. Die Bilanzsumme des Instituts lag Ende 2023 bei 78,8 Millionen Euro und ging bis Ende 2024 auf 51,8 Millionen Euro zurück. Seit 1. Oktober 2024 befindet sich die Bank in Liquidation.
Fazit
Die Einlagen der 1300 verbliebenen Sparer des Bankhauses Obotritia seien durch das Einlagensicherungsgesetz bis zu einer Höhe von 100000 Euro je Sparer geschützt, heißt es. Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) hat angekündigt, die Sparer zu informieren, sobald die Bafin den Entschädigungsfall festgestellt hat.