Der weltgrößte Einzelhändler legt robuste Ergebnisse vor, blickt aber vorsichtiger auf das laufende Jahr. Dabei stellt Walmart weniger Gewinn in Aussicht als vom Markt erwartet. Bei der gut gelaufenen Aktie sorgt dies heute für deutlichen Verkaufsdruck. 

Zuletzt verzeichnete der Handelsriese wieder robuste Geschäfte: Im Schlussquartal seines Geschäftsjahres 2025 erzielte Walmart einen Umsatz von 180,6 Milliarden Dollar, zum Vorjahr ein Anstieg um 4,1 Prozent. Dabei konnte die Bruttomarge leicht gesteigert werden, getrieben vom US-Geschäft. Bereinigt legte der Gewinn von 60 US-Cent im Vorjahr auf nun 66 Cent pro Aktie zu.

Im Gesamtjahr wuchs der Umsatz um 5,1 Prozent. Zuwächse verzeichnete Walmart sowohl in den USA als auch in seinem internationalen Geschäft sowie bei der Discounter-Tochter Sam’s Club. Der bereinigte Jahresüberschuss legte von 2,22 auf 2,51 Dollar je Papier zu.

Dividende steigt

Aktionäre profitieren von einer steigenden Dividende: Walmart erhöht die Ausschüttung um 13 Prozent auf 94 US-Cent pro Aktie, die größte Steigerung seit über einer Dekade. Die Gewinnbeteiligung wurde in den letzten 31 Jahren ununterbrochen erhöht, was Walmart den Status als Dividendenaristokrat einbringt. 

Ausblick vorsichtig

Der Blick voraus fällt dagegen zurückhaltender aus: Für das laufende Quartal stellt das Management einen Anstieg der Verkaufserlöse um drei bis vier Prozent in Aussicht. Dazu trägt auch VIZIO bei. Die Übernahme des Herstellers von Fernsehern und Soundbars hat Walmart im abgelaufenen Quartal abgeschlossen. Der bereinigte Gewinn soll sich bei 57 bis 58 US-Cent je Papier bewegen und damit unter den 60 Cent des Vorjahreszeitraums.

Im nun angebrochenen Geschäftsjahr 2026 soll der Umsatz ebenfalls um drei bis vier Prozent zulegen und damit etwas schwächer als im abgelaufenen Berichtszeitraum. Dazu stellt Walmart einen bereinigten Gewinn zwischen 2,50 und 2,60 Dollar je Anteilsschein in Aussicht. Damit blieb der Konzern hinter der Konsensschätzung der Analysten zurück. Am unteren Ende der Spanne stünde zudem eine Stagnation des Gewinns.

Die Prognose spiegle womöglich Besorgnis über die Situation der Verbraucher wider, schrieben Analysten von Bloomberg Intelligence in einer Reaktion. 

Walmart (WKN: 860853)

An der Börse herrscht mit Blick auf den Ausblick Enttäuschung. Finanzchef John Rainey verwies obendrein darauf, dass in den Prognosen des Konzerns keine Auswirkungen von möglichen Einfuhrzöllen berücksichtigt sind, an denen US-Präsident Donald Trump momentan arbeitet. 

Die Walmart-Papiere verlieren zwischenzeitlich mehr als acht Prozent, konnten den Verlust aber wieder etwas reduzieren. Vor allem seit Ende 2023 hatten die Anteilsscheine kräftig im Wert gewonnen und sich in der Zeit etwa verdoppelt. 

Fazit

Angesichts der Kursentwicklung sind auch die Erwartungen der Investoren gestiegen. Potenziell stagnierende Gewinne sorgen da für Enttäuschung. Die Aktie ist mittlerweile teuer, auch mit Blick auf ein fehlendes oder überschaubares Gewinnwachstum in diesem Jahr. Durch seine defensive Qualität bleibt Walmart aber eine solide Halteposition.