In der letzten Woche hatte es gar nicht mal so schlecht ausgesehen bei der Bayer-Aktie. Doch zum Start der aktuellen Woche bietet sich Anlegern das vertraute Bild roter Vorzeichen. Denn in Sachen Glyphosat gab es wieder einen Rückschlag für den DAX-Konzern. Ein US-Gericht sprach einem an Krebs erkrankten Kläger Schadenersatz in Millionenhöhe zu.

Bayer will zwar in Berufung gehen. Doch die juristischen Auseinandersetzungen rund um das wegen potenzieller Gesundheitsgefahren umstrittene Unkrautvernichtungsmittel dauern an. Klagen in den USA in Zusammenhang mit der Chemikalie PCB kommen noch dazu.

Dabei wird PCB, das von Monsanto produziert wurde, seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt. Doch der höchste Gerichtshof im US-Bundesstaat Washington will nun eine Klage in diesem Zusammenhang prüfen: Drei Lehrkräfte führen schwerste gesundheitliche Schäden auf die Chemikalie zurück. Für Bayer als Monsanto-Eigentümer wären das keine guten Nachrichten.

Vorstandschef Bill Anderson verkündete indes, dass man mit dem Konzernumbau gut vorankomme. Etwa 70 Prozent aller Teams des DAX-Konzerns arbeiteten bereits im neuen Organisationsmodell, sagte der Bayer-Chef gegenüber „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Bis zum Jahresende sollen es demnach 80 bis 90 Prozent sein.

Anderson will flacherere Hierarchien und schnellere Entscheidungsprozesse in Leverkusen durchsetzen, vor allem in Verwaltung und Vertrieb, um ab 2026 jährlich zwei Milliarden Euro einzusparen.

Unterdessen beantragte der Pharma- und Chemiekonzenr eine weitere Zulassung in der EU für sein Krebsmedikament Nubeqa. Der Wirkstoff Darolutamid soll demnach in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie bei Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs eingesetzt werden können. Mit dem Präparat setzte Bayer in diesem Jahr bereits über eine Milliarde Euro um.

Bayer (WKN: BAY001)

Fazit

Der Aktie half das aber wenig. Sie nahm zuletzt wieder Kurs auf die 25-Euro-Marke. Rechtsunsicherheiten, hohe Schulden und ein deutlich eingetrübtes Chartbild sprechen derzeit nicht für einen Einstieg.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.