Der Wechsel von Fußball-Nationalspieler Florian Wirtz von Bayer Leverkusen zum englischen Rekordmeister FC Liverpool sorgt nicht nur bei Fußballfans für Gesprächsstoff, sondern spiegelt sich in den Geschäftszahlen des Mutterkonzerns wider: Die üppige Ablösesumme, die laut Medienberichten bis zu 150 Millionen Eurobetrageen soll, fließt nämlich in die Bilanz des Bayer-Konzerns ein.
Doch der spektakuläre Transfer konnte nichts ausrichten gegen die heftigen Kursverluste des DAX-Mitglieds, das am Mittwoch nach Bekanntgabe der endgültigen Ergebnisse zum zweiten Quartal mit fast zehn Prozent Minus aus dem Handel ging. Am Donnerstag vormittag
Dabei hatten die Leverkusener im Wesentlichen die Ende Juli veröffentlichten Eckdaten bestätigt. Demnach hatte der Pharma- und Agrarchemie-Konzern ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von gut 2,1 Milliarden Euro verbucht, was dem Niveau des Vorjahres entsprach. Negative Währungseffekte, vor allem die Dollar-Schwäche sowie schwächere Währungen in Brasilien und China - machen Bayer allerdings stark zu schaffen.
„Wir haben unsere Wechselkurserwartungen auf Basis der Kurse im Juni angepasst. Durch die weitere Abwertung des US-Dollars sowie schwächere Währungen in Brasilien und China erwarten wir signifikanten Gegenwind für Umsatz und Ergebnis in diesem Jahr“, so Finanzchef Wolfgang Nickl.
Das Management rechnet für das Gesamtjahr 2025 nun mit Erlösen von 44 bis 46 Milliarden Euro, nach zuvor 44,5 bis 46,5 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda soll weiterhin 9,2 bis 9,7 Milliarden Euro erreichen.
Anlegern missfiel unterdessen auch, dass Bayer im zweiten Quartal weitere Rückstellungen für die teuren US-Rechtsstreitigkeiten rund um das Herbizid Glyphosat und die inzwischen verbotene Chemikalie PCB bildete. Insbesondere Glyphosat hat den Konzern bereits Milliardenbeträge gekostet. Vorstandschef Bill Anderson hält dennoch am Ziel fest, die Rechtsrisiken bis 2026 deutlich zu reduzieren.
Analysten zeigten sich nach den detaillierten Zahlen zurückhaltend und bewerten den Titel überwiegend neutral, mit Kurszielen zwischen 24 und 25 Euro. Lediglich Goldman Sachs ist optimistisch und erhöhte das Kursziel von 34 auf 35 Euro.
Fazit
Der nachhaltige Turnaround bei Bayer lässt weiter auf sich warten, der Konzern hat noch sehr viele Baustellen.
Enthält Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer NA.