Ungewohntes Bild für leidgeprüfte Bayer-Aktionäre: Heute Vormittag führt die Aktie mit rund vier Prozent Plus den DAX an. Im Vorfeld der Hauptversammlung am Freitag hat die US-Bank JPMorgan Chase Einstufung wie auch Kursziel bestätigt. Außerdem hat offenbar der US-Investor BlackRock das günstige Kursniveau genutzt, um Aktien zu kaufen.
Hohe Schulden, Patent-Verluste, keine Aufspaltung, eine auf das gesetzlich geforderte Minimum gekürzte Dividende: Es könnte besser laufen für den Pharma- und Agrarchemiekonzern. Für Analyst Richard Vosser von JPMorgan Chase bleibt die Bayer-Aktie auf neutral mit einem unveränderten Kursziel von 34 Euro (aktuell um 27 Euro). Der Experte geht in einer Analyse vor dem Hintergrund angepasster Erwartungen insgesamt von soliden Quartalsergebnissen aus. Die Zahlen für das erste Jahresviertel werden die Leverkusener am 14. Mai vorlegen.
Glyphosat-Desaster nimmt kein Ende
Das Pharmageschäft bewertet Analyst Vosser zwar positiv, dem stehen allerdings die Unsicherheiten in Zusammenhang mit juristischen Auseinandersetzungen rund um das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in den USA gegenüber.
Vermögensverwalter steigt ein
Indes soll Medienberichten zufolge bereits im März der BlackRock Advantage International Fund 299.381 Bayer-Aktien im Gegenwert von rund 9,17 Millionen Dollar gekauft haben – auf Basis des aktuellen Dollarkurses dürfte die Position rund fünf Prozent weniger wert sein.
Kleine Position
Das Anlagevehikel streut seine Investitionen allerdings breit und ist in über 300 Werte investiert, die Bayer-Position fällt da kaum ins Gewicht.
Fazit
Grund zur Euphorie gibt es trotz des Kurssprung weiterhin nicht. In den letzten zwölf Monaten hat die Bayer-Aktie rund 54 Prozent an Wert verloren, eine nachhaltige Trendwende zeichnet sich nicht ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.