Die Google-Mutter erwägt den bislang kostspieligsten Zukauf ihrer Firmengeschichte. Um sich im umkämpften Cloud-Geschäft zu verstärken, will Alphabet viel Geld in die Hand nehmen. Allerdings stehen Fragezeichen hinter der Thematik, ob die Behörden bei der Übernahme dann auch mitspielen würden. 

Der Tech-Riese Alphabet befasst sich mit dem Zukauf vom Wiz, einem Startup im Bereich Cybersicherheit, berichtet der Börsendienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Demnach könne sich die Transaktion auf bis zu 23 Milliarden Dollar belaufen. Es wäre damit die bislang größte Übernahme von Alphabet. Eine Einigung gäbe es jedoch noch nicht, sodass die Gespräche auch scheitern könnten. Der bisher größte Zukauf des Konzerns liegt mehr als eine Dekade zurück, als Motorola Mobility übernommen wurde. 

Wiz wurde in Israel gegründet und sitzt mittlerweile in New York. Die Technologie des Unternehmens erkennt und durchsucht Daten in der Cloud bezüglich möglicher Sicherheitsrisiken. Nach eigenen Angaben setzen 40 Prozent der Fortune-100-Unternehmen auf die Technologie von Wiz. Mit der Übernahme könnte sich Alphabet im Bereich Cloud-Computing verstärken, wo der Konzern vor allem mit AWS von Amazon sowie Microsoft konkurriert.

Teurer Zukauf

Der potenzielle Kauf von Wiz soll größtenteils in bar finanziert werden. Bei einer Finanzierungsrunde im Mai wurde Wiz noch mit zwölf Milliarden Dollar bewertet. Analysten von Bloomberg weisen darauf hin, dass die mögliche Übernahme nun zu einem höheren Multiplikator von Unternehmenswert zu Umsatz erfolgen würde als bei kürzlich erfolgten Cybersecurity-Deals. Im abgelaufenen Jahr setzte das Unternehmen rund 350 Millionen Dollar um. 

Alphabet (A) (WKN: A14Y6F)

Übernahmen dieser Größenordnung sind unter den Tech-Riesen eine Seltenheit, da sie zumeist regulatorische Bedenken hervorrufen. Die Alphabet-Tochter Google sieht sich bereits mit mehreren kartellrechtlichen Verfahren konfrontiert. Von einem Kauf von HubSpot, einem Unternehmen für Kundenbeziehungs-Management, nahm Alphabet jüngst doch wieder Abstand. 

Fazit

Die Papiere von Alphabet präsentieren sich zum Wochenstart unverändert. Wiz könnte eine sinnvolle Ergänzung darstellen, bisherigen Meldungen nach aber auch zu einem hohen Preis. Ob Behörden im Falle einer Einigung ebenfalls grünes Licht geben würden, bleibt abzuwarten. Am Dienstag kommende Woche gibt es die Zahlen von Alphabet zum zweiten Quartal.