Der chinesische Elektroautobauer und Tesla-Konkurrent hat in den vergangenen drei Monaten so viele Fahrzeuge ausgeliefert wie nie. 

Nio, fokussiert auf Premium-Elektrofahrzeuge, lieferte im September 15641 Fahrzeuge aus, zum Vorjahresmonat ein Anstieg um 43,6 Prozent. Der Großteil (11504 Fahrzeuge) entfiel dabei auf SUVs. Hinzu kamen 4137 Premium-Limousinen. Im Juli (20462) und August (19329) hatte Nio jeweils noch mehr Autos an die Kunden gebracht. 

Starkes Wachstum, Prognose erreicht

Auf Quartalssicht glänzt das Unternehmen mit Hauptsitz in Shanghai dennoch mit starkem Wachstum: Für das dritte Quartal (bis Ende September) summierten sich die Auslieferungen auf 55432 Autos. Damit übergab das Unternehmen 75,4 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vergleichszeitraum vor einem Jahr und darüber hinaus so viele wie nie in einem Zeitraum von drei Monaten. Beim eigenen Ziel von 55000 bis 57000 ausgelieferten Fahrzeugen erreichte Nio eher das untere Ende der Spanne

Wie Konkurrenten aus dem Reich der Mitte spielt Nio vor allem technologisch vorne mit: Die Oberklasse-Modelle lassen sich beispielsweise nicht nur zuhause oder unterwegs per Kabel laden. Nio bietet auch die Option zum Batteriewechsel. An sogenannten Power Swap Station (PSS) soll die leere Batterie in etwa fünf Minuten getauscht werden. Neben technologischer Entwicklung erweitert das Unternehmen weiter die Produktpalette: Mitte September brachte Nio sein neues Elektro-Coupé-SUV EC6 auf den Markt. 

Dementi zu Kooperation mit Mercedes

Gerüchte um eine mögliche Kapitalbeschaffung bei Investoren setzten die Aktie kürzlich unter Druck. In einer Mitteilung versicherte das Unternehmen, man führe neben der abgeschlossenen Emission von Wandelschuldverschreibungen keine meldepflichtigen Kapitalbeschaffungsmaßnahmen durch. 

Auch Berichte, wonach das Unternehmen Sondierungsgespräche mit dem deutschen Autobauer Mercedes-Benz über eine Zusammenarbeit geführt hat, dementierte das Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Nio (WKN: A2N4PB)

Fazit

Die neuesten Auslieferungszahlen zeigen: Die Modelle von Nio sind gefragt. Dabei schreibt das Unternehmen rote Zahlen. Die vom Finanzdienst Bloomberg befragten Analysten rechnen für das Gesamtjahr im Schnitt mit einem Verlust von rund 1,39 Euro je Aktie. Erste Nettogewinne sind demnach erst 2026 zu erwarten.

Dennoch äußern sich die Experten für die Hinterlegungsscheine (ADRs) mehrheitlich optimistisch: Bei 34 Einschätzungen raten 21 zum Kauf.