Die Aktie des Serverherstellers bricht zur Stunde massiv ein. Der Grund: Wirtschaftsprüfer Ernst & Young (EY) schmeißt hin. Da sich Super Micro bereits mit Bilanzvorwürfen konfrontiert sieht, ergreifen Investoren aus Sorge um einen Bilanzskandal in Scharen die Flucht.
Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young haben ihr Mandat bei Super Micro Computer niedergelegt. Das gab der Serverhersteller in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC bekannt.
Vorbehalte bei Integrität und Ethik
EY wurde 2023 als Prüfer engagiert. In dieser Funktion habe das Unternehmen Bedenken geäußert, die Unternehmensführung, Transparenz und die Vollständigkeit der Berichterstattung an EY sowie interne Kontrolle der Finanzberichterstattung betreffen. Zudem habe EY darauf hingewiesen, dass eine fristgerechte Einreichung des Jahresberichts massiv gefährdet sei.
Insgesamt habe EY dem Prüfungsausschuss von Super Micro Computer Vorbehalte hinsichtlich des Engagements des Unternehmens für Integrität und Ethik mitgeteilt. Super Micro habe daraufhin eine Überprüfung eingeleitet, die jedoch noch nicht abgeschlossen sei. Änderungen bei seinem Bericht für das Ende Juni abgeschlossene Geschäftsjahr oder frühere Jahresberichte erwartet das Unternehmen aber nicht.
Sorge um Bilanzskandal
Der Rücktritt der Wirtschaftsprüfer verstärkt die Befürchtung um einen Bilanzskandal bei Super Micro. Im August attackierte der Shortseller Hindenburg Research das Unternehmen, warf Super Micro Computer unter anderem Unregelmäßigkeiten in der Bilanz vor. Dass das Unternehmen in der Folge den Bericht für das Geschäftsjahr (bis Ende Juni) verschob, sorgte ebenfalls für Misstrauen. Obendrein leitete das US-Justizministerium eine Untersuchung bezüglich möglicher Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften ein.
Aktie stürzt ab
Investoren ergreifen die Flucht. Nach den schlechten Nachrichten zuletzt tendierte die Aktie seitwärts. Die heutige Meldung zum Abgang der Wirtschaftsprüfer lässt die Papiere im Xetra-Handel rund 30 Prozent abstürzen. Dank Euphorie rund um künstliche Intelligenz steht seit Jahresbeginn noch ein Kursplus von rund 23 Prozent.
Fazit
Die jüngsten Nachrichten legen den Verdacht nahe, dass bei Super Micro Computer etwas im Argen liegen könnte. Solange das Unternehmen die Vorwürfe nicht ausräumen kann, lassen Anleger die Finger weg.