Die Aktie von Telefónica Deutschland verschwindet vom Kurszettel in Frankfurt. Grund ist die Übernahme durch den spanischen Mutterkonzern. Schon vor Wochen flogen die Papiere aus dem MDAX. Für Anleger, die noch Aktien des Telekommunikationsunternehmens im Depot haben, gibt es allerdings ein Hintertürchen.

Seit dem heutigen Freitag ist die Telefónica Deutschland-Aktie nicht mehr an der Frankfurter Wertpapierbörse handelbar. Das Unternehmen hatte Anfang März einen Antrag auf ein Delisting gestellt, der mit Ablauf des gestrigen Tages wirksam wurde. Der Abschied ist Teil der Übernahme durch den Mutterkonzern Telefónica.

Ebenfalls gestern um Mitternacht endete die Annahmefrist des öffentlichen Erwerbsangebots. Die Spanier hatten 2,35 Euro pro Aktie in bar geboten – ein Aufschlag von 37,6 Prozent auf den letzten Kurs vor Bekanntgabe der Offerte. Diese lag jedoch gut sechs Prozent unter dem Schlusskurs vom 1. August 2023. Einen Tag später hatte der Mobilfunkanbieter 1&1 bekannt gegeben, das National-Roaming-Abkommen spätestens im Oktober 2024 zu beenden und zum Konkurrenten Vodafone zu wechseln. Die Aktie brach daraufhin ein. Anleger, die noch Papiere von Telefónica Deutschland besitzen, können diese noch über die Hamburger Börse handeln. Dort notieren sie am Freitagvormittag rund fünf Prozent leichter bei 2,25 Euro.

Telefónica Deutschland (WKN: A1J5RX)

Aufgrund des Delistings verschiebt das Unternehmen auch seine ursprünglich für den 15. Mai geplante Hauptversammlung. Ein neuer Termin wurde bis Freitagvormittag noch nicht kommuniziert. Laut Telefónica Deutschland wird dieser frühestens Mitte Juni stattfinden.

Fazit

Zuletzt hielt Telefónica direkt und indirekt 94,1 Prozent der Anteile an der deutschen Tochter. Gelingt es, diesen Wert auf 95 Prozent auszubauen, könnte es auf Sicht zu einem Squeeze-out der verbleibenden Aktionäre kommen.