Aktie stürzt elf Prozent ab. Der Labor- und Pharmazulieferer hat plötzlich ein China-Problem und ärgert sich über seine Kunden.
Vor allem anhaltend schwache Nachfrage aus China hat beim Labor- und Pharmazulieferer Sartorius zu einem überraschenden Umsatz- und Ergebnisrückgang im ersten Quartal geführt. Wie der DAX-Konzern am Donnerstag mitteilte, sanken die Erlöse in dem Zeitraum um neun Prozent auf 820 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) ging um 14 Prozent auf 234 Millionen Euro zurück. „Vor allem in China, aber teilweise auch in Europa zeigten Kunden eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung“, sagte Konzernchef Joachim Kreuzburg.
Die Botschaft sorgte am Donnerstag für einen Kurseinbruch der Sartorius-Aktie um elf Prozent. Laut den Analysten der UBS habe der Umsatz die Markterwartungen um fünf Prozent verfehlt und das operative Ergebnis (Ebitda) um zwei Prozent. Als positiv bewerteten UBS wie auch JP Morgan aber die bestätigten Jahresziele des Konzerns.
Demnach erwartet Sartorius 2024 einen Umsatzanstieg im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich und eine operative Rendite (Ebitda-Marge) von etwas über 30 (Vorjahr: 28,3) Prozent.
Den Start ins Jahr hatte sich Konzernchef Kreuzburg allerdings etwas reibungsloser vorgestellt. Denn eigentlich wollte Sartorius nach den Turbulenzen der Corona-Jahre wieder in normales Fahrwasser zurückkehren. „Wir erwarten nach vier Jahren erheblicher Sondereffekte, nun wieder in eine Phase einzutreten, die stärker von den fundamentalen, sehr positiven Wachstumstreibern geprägt sein wird“, sagte Kreuzburg noch Anfang März. Der Konzern setze darauf, dass der medizinische Fortschritt unter anderem bei Zell- und Gentherapien die Nachfrage aus der Pharmaindustrie antreiben könnte. Sartorius stellt dafür Produkte wie Bioanalytik-Instrumente, Bioreaktoren, Zellkulturmedien und Reagenzien her.
Fazit
Der missglückte Auftakt zeigt, dass Sartorius – obwohl gut aufgestellt – die Holperstrecke noch nicht überwunden hat. Daran ändern auch die gute Auftragslage und das anziehende Kerngeschäft nichts. Solange wichtige Märkte wie China nicht mitspielen, erweist sich die Rückkehr zur Normalität als schwierig. Die Aktie birgt weiterhin Enttäuschungspotenzial.