Angeführt von der Aktie der Deutschen Bank an der DAX-Spitze hat der deutsche Leitindex am Dienstag Vormittag erstmals in seiner Geschichte die 20000-Punkte-Schwelle überschritten. Der Leitindex kletterte am Vormittag um 0,4 Prozent bis auf 20020 Punkte. Damit hat er seit Jahresbeginn fast 20 Prozent zugelegt. Die Deutsche Bank profitierte am Dienstag weiter von Zinssenkungsfantasien und lag am Vormittag rund drei Prozent im Plus.
Zu den größten Zugpferden des DAX zählten im Jahr 2024 neben Deutscher Bank und Commerzbank vor allem SAP, Siemens, Telekom, Siemens Energy, Allianz und Münchener Rück.
Den deutschen Leitindex gibt es seit 1. Juli 1988. Der DAX startete mit einem rechnerischen Basiswert von 1000 Punkten. Im März 1993 hatte sich der Index nach fast fünf Jahren erstmals auf 2000 Punkte verdoppelt. Am Am 5. Juni 2014 überschritt der DAX erstmals die 10000-Punkte-Schwelle, angetrieben durch die lockere Geldpolitik der EZB und die gute Konjunkturentwicklung in Deutschland.
Gut ein Jahrzehnt hat der DAX jetzt für die Verdopplung auf 20000 Punkte benötigt. Angetrieben wurde er jetzt erneut durch eine wieder gelockerte Geldpolitik der EZB und der Fed und die Aussicht auf weitere Zinssenkungen in Europa und den USA.
Paradoxerweise aber gelang ihm die Überschreitung der 20000-Punkte-Marke heute trotz der immer schwächeren konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Da die meisten DAX-Konzerne international aufgestellt sind, ist der Bremseffekt der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland auf die Börsenkurse begrenzt. „Der Dax hat sich vollständig von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland abgekoppelt", sagen Börsenexperten. Die EZB wird voraussichtlich auf ihrer nächsten Sitzung die Leitzinsen weiter senken. Inzwischen gehen die meisten Beobachter von einem 0,25-Prozentpunkte-Schritt aus. Im EZB-Rat läuft bereits eine Diskussion, wie weit die Zinsen im Lauf des kommenden Jahres noch abgesenkt werden sollten.
Fazit
Die Idee für DAX stammt von der Frankfurter Wertpapierbörse, unterstützt von der Börsenzeitung. Wesentlich beteiligt an der Entwicklung des Index war Frank Mella, ein Redakteur der Börsenzeitung.