Deutz stellt Dieselmotoren, Gasmotoren und elektrischen Antriebssysteme her. Das Unternehmen mit Sitz in Köln ist weltweit tätig, die Produktpalette reicht von kleinen, kompakten Motoren bis hin zu großen Industriemotoren. Das Unternehmen will den Rüstungsbereich ausbauen, die Aktie legt kräftig zu.
Zu den Kernbereichen von Deutz zählen On-Road- und Off-Road-Motoren, die in Bereichen wie Landwirtschaft, Bauwesen, stationären Anlagen und Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen. Zudem bietet das Unternehmen umfangreiche Serviceleistungen an, darunter Wartung, Ersatzteile und Reparaturen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung alternativer Antriebe, wobei Deutz insbesondere die Elektrifizierung und Hybridisierung im Bereich der Mobilität vorantreibt.
Obwohl Deutz keine klassische Rüstungsfirma ist, gibt es Berührungspunkte zur Rüstungsindustrie. Diese bestehen hauptsächlich in der Lieferung von Motoren für militärische Anwendungen. So werden Deutz-Motoren in verschiedenen Militärfahrzeugen eingesetzt, etwa in Geländefahrzeugen, Panzern, Transportern und anderen Spezialfahrzeugen. Kunden sind dabei militärische Auftraggeber oder Unternehmen, die Verteidigungsfahrzeuge herstellen. Auch stationäre Antriebssysteme, etwa für Notstromaggregate, die in militärischen Einrichtungen zum Einsatz kommen, gehören zu diesem Bereich.
Deutz-Chef Sebastian Schulte will den Rüstungsbereich ausbauen: "In der Rüstungsindustrie können wir mit unserem Motorensortiment einen Beitrag leisten. Etwa für radgetriebene Panzerfahrzeuge, Denkbar ist aber auch die Lieferung von Stromgeneratoren für die stationäre Versorgung von Lazaretten. (...) Es gibt einen großen Bedarf in den NATO-Ländern. Viele osteuropäische Bündnispartner verfügen noch über Fahrzeuge aus sowjetischer Produktion, für die es keine Ersatzteile mehr gibt oder wenn, dann nur in Russland und damit nicht mehr verfügbar. In Polen etwa gibt es Tausende solcher Fahrzeuge, die perspektivisch neue und moderne Motoren benötigen. Das bietet großes Potential", so Schulte in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger Anfang des Jahres.
Offenbar scheint diese Fantasie nun bei der Deutz-Aktie angekommen. Die Aktie des österreichischen Motoren-Herstellers Steyr hat bereits kräftig zugelegt und ist derzeit ein Highflyer am Aktienmarkt. Gemessen an den Bewertungskennzahlen ist die Deutz-Aktie aber deutlich günstiger: Das KGV liegt bei 12,6 (Steyr: 16,6) und das Kurs-Buch-Verhältnis bei 1,1 (Steyr: 1,6). Allerdings ist Steyr etwas rentabler, die operative Marge beträgt 7,0 Prozent, während es Deutz auf 6,4 Prozent bringt.
Fazit
Gemessen an der Bewertung ist die Deutz-Aktie deutlich günstiger als die Aktie des österreichischen Wettbewerbers Steyr. Sollte es Deutz gelingen, das Rüstungssegment kräftig auszubauen, dürfte die Aktie weiter zulegen. Mit seinen Motoren für Baumaschinen könnte das Unternehmen zudem von den geplanen Infrastruktur-Investitionen in Deutschland profitieren.