Das elektronische Rezept ist der Hoffnungsträger für Redcare Pharmacy - und tatsächlich: Im zweiten Quartal legten die Erlöse um ein Drittel auf 560 Millionen Euro zu. Die Zahl der aktiven Kunden kletterte innerhalb eines Jahres um 1,4 Millionen auf 11,6 Millionen. Die Aktie profitiert von den vorläufigen Zahlen und kann im frühen Handel zulegen.
Der Umsatz im ersten halben Jahr erreichte 1,12 Milliarden Euro, ein Plus von 41,4 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres.
Technische Lösung
Vor allem verschreibungspflichtige Medikamente hatten bei dem Online-Versender für Schub gesorgt. Redcare Pharmacy hatte Anfang Mai eine digitale Möglichkeit namens CardLink zur Einlösung von E-Rezepten über die Gesundheitskarte eingeführt, die von der Kundschaft offenbar gut angenommen wird. Nach 6,8 Prozent Umsatzwachstum im ersten Jahresviertel beschleunigten sich die Erlöse auf durchschnittlich 36,6 Prozent im zweiten Quartal.
"Endlich können wir Patientinnen und Patienten in ganz Deutschland eine vollständig digitale Lösung anbieten, um ihre verschreibungspflichtigen Medikamente einfach, sicher und schnell zu erhalten“, kommentierte Redcare-Chef Olaf Heinrich. Man habe von der Kundschaft positive Rückmeldungen zu CardLink bekommen.
Auch bei Medikamenten, die frei verkäuflich sind, konnte das Unternehmen zulegen. Die Umsätze damit kletterten im zweiten Quartal um 20,7 Prozent auf 390 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr ergibt sich damit ein Wachstum von 20,3 Prozent und ein Umsatz von 795 Millionen Euro.
Kosmetik ist gefragt
Finanzvorstand Jasper Eenhorst zeigte sich erfreut von der Umsatzentwicklung in Zusammenhang mit dem elektronischen Rezept in Deutschland. In ganz Europa verzeichne man zudem eine anhaltend starke Performance in den Bereichen frei verkäuflicher Medikamente sowie Beauty und Pflege.
Die Marge soll dem Finanzchef zufolge im zweiten Quartal innerhalb der für das Gesamtjahr prognostizierten Spanne von zwei bis vier Prozent liegen – und das, obwohl das Unternehmen viel Marketing für das E-Rezept betrieben hat.
Den vollständigen Zwischenbericht für das erste Halbjahr will das Unternehmen am 30. Juli veröffentlichen.
Fazit
Mittel- bis langfristig hat sich Redcare eine operative Gewinnmarge von 8,0 Prozent vorgenommen – immerhin geht der Trend in die richtige Richtung. Auch charttechnisch hat sich die Situation mit dem Sprung über die 120-Euro-Marke aufgehellt.
