Die Freude währte nur kurz: Wie berichtet, hatte EHang am vergangenen Freitag von der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde eine Zulassung für sein EH216-S Passagierdrohnensystem erhalten. Ein Meilenstein für den kommerziellen Drohnenbetrieb. Doch die Akte zuckte nur kurz deutlich oben. Bis zu 50 Prozent ging es nach Wiederaufnahme des Handels aufwärts.
Von 17,10 (letzter Schlusskurs vor der Nachricht) auf 25,78 Dollar stieg der Kurs des chinesischen Passagierdrohnen-Unternehmens, nur um noch am selben Tag einen Großteil der Gewinne wieder abzugeben. Schlusskurs: 20,30 Dollar. Auch in den folgenden Tagen fiel der Kurs – heute im US-Handel zeitweise bis auf 17,76 Dollar.
Die Aktie steht also praktisch wieder da, wo sie vor der Nachricht stand, die EHang selbst als „epochalen Meilenstein“ bezeichnet hatte. Wie kann das sein?
Die Genehmigung war bereits erwartet worden, spekulative Anleger konnten sich rechtzeitig positionieren. Was dann folgte war insofern ein klassisches „Sell the news“-Szenario. Schließlich muss sich erst noch zeigen, wie kommerziell erfolgreich EHang künftig sein wird. Dazu kommt das China-Risiko.
Zudem war dieser Tage ohnehin nicht die beste Zeit für spekulative Aktien an der Börse. EHang schreibt noch keine Gewinne, ist ein Wert mit viel Zukunftsfantasie. Insofern verwundert es nicht, dass viele Anleger lieber erst mal schnell Kasse gemacht haben.
Die Genehmigung könnte zudem bedeuten, dass bei EHang Kapitalmaßnahmen notwendig werden, um künftiges Wachstum zu finanzieren.
Investierte Anleger müssen aber nicht in Panik verfallen: Gestern meldete EHang eine Vereinbarung mit der Millionen-Stadt Hefei. Demnach wird die Stadt mindestens 100 Passagierdrohnen bestellen und finanzielle Unterstützung in Höhe von 100 Millionen Dollar leisten. Weitere Großaufträge dieser Art könnten womöglich folgen.