Trump und Putin haben Ukraineverhandlungen vereinbart. Das setzt Rüstungswerten wie Rheinmetall am Donnerstag zunächst zu. Ob sich ein Einstieg bei diesen Titeln jetzt lohnt. Und welche Rüstungsaktien Analysten jetzt besonders empfehlen.
US-Präsident Donald Trump hat mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert und rasche Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Russland-Ukraine-Krieg angekündigt. Trump und Putin hätten sich auf eine enge Zusammenarbeit und ein persönliches Treffen verständigt, teilten beide Seiten mit.
Die Berichte über den Start von Ukraine-Verhandlungen sorgten am Donnerstag für Auftrieb an der Börse, setzten aber vor allem Rüstungswerte unter Druck. Bei Tradegate notierte die Rheinmetall-Aktie rund sechs Prozent im Minus. Ähnlich im Minus lagen andere Rüstungswerte wie Hensoldt und Renk.
Unterdessen rechnet die US-Bank JP Morgan durch mögliche Verhandlungen über einen russisch-ukrainischen Waffenstillstand nicht damit, dass Rüstungswerte dauerhaft unter Druck geraten. Mit der an diesem Wochenende beginnenden Münchner Sicherheitskonferenz werde die Nachrichtenflut aus dem Rüstungssektor eher noch zunehmen
Fazit
Höhere europäische und US-Rüstungsausgaben könnten die Rüstungsgüterhersteller weiter antreiben. JP Morgan empfiehlt den Fokus auf Aktien zu legen, die weniger vom Ukraine-Krieg und vom US-Markt abhängig sind. Dazu zählt JP Morgan unter anderem Leonardo, Thales und Babcock International. Doch auch bei Rheinmetall sieht JP Morgan Kaufchancen und empfiehlt, kurzfristige Kursrücksetzer zum Einstieg nutzen. Der britische Rüstungskonzern BAe Systems wiederum könnte von neuen US-Verteidigungsausgaben besonders profitieren.
Vor kurzem hatte JP Morgan auch Rheinmetall empfohlen mit Blick auf das steigende Interesse amerikanischer Investoren an europäischen Rüstungskonzernen, das noch nie so hoch gewesen sei wie heute. Dazu zählten neben Rheinmetall vor allem Leonardo, BAe Systems, Airbus und Melrose Industries. JP Morgan schätzt, dass die europäischen Nato-Länder ihre Militärausgaben bis 2030 von heute 2,1 Prozent des BIP auf dann 2,5 Prozent steigern.