Die monatelange Hängepartie hat ein Ende. Der US-Videospiel-Händler GameStop hat einen neuen CEO. Fündig wurde das Unternehmen im eigenen Verwaltungsrat: Dessen bisheriger Vorsitzender Ryan Cohen soll den dringend notwendigen Turnaround meistern. Die Aktie, die zu den Lieblingen der WallStreetBets-Gemeinde gehört, profitiert von der Meldung nicht.
Seit dem Abgang des damaligen CEO Matt Furlong war GameStop ohne hauptamtlichen CEO unterwegs. Cohen, der seit 2021 im Verwaltungsrat des angeschlagenen Videospiel-Händlers sitzt, leitete seither als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats die Geschicke des Unternehmens.
Nun soll der Milliardär, der laut Unternehmensangaben kein Gehalt für seine Tätigkeit als Geschäftsführer bezieht, den drängenden Turnaround vorantreiben. Nach wie vor ist das Hauptgeschäft der Amerikaner der An- und Verkauf von physischen Computer- und Konsolenspielen. Der Sektor hat sich in den letzten Jahren jedoch verstärkt hin zum Download von Spielen über das Internet verlagert.
Anfang September hatte GameStop Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Demnach konnte der Umsatz leicht von 1,14 Milliarden Dollar im Vergleichszeitraum 2022 auf nun 1,16 Milliarden gesteigert werden. Der Verlust ging aufgrund diverser Kostensenkungsmaßnahmen von zuvor 108,7 Millionen Dollar auf 2,8 Millionen zurück.
Bei den Anlegern sorgt die Bekanntgabe von Cohens Berufung zu CEO für gute Stimmung: In Frankfurt notiert die GameStop-Aktie am Donnerstagnachmittag gut sechs Prozent im Plus. Von jenen 67 Euro, auf die die WallStreetsBets-Community die Papiere im Januar 2021 getrieben hatte, ist der Kurs mit 17,21 Euro jedoch meilenweit entfernt.
Fazit
Ryan Cohen hat als Gründer von Chewy, das er 2017 für drei Milliarden Dollar an den Einzelhändler für Haustierbedarf PetSmart verkauft hatte, sein unternehmerisches Geschickt bewiesen. Der Turnaround des seit Jahren kriselnden Videospielhändlers dürfte jedoch auch ihm einiges abverlangen. Die GameStop-Aktie bliebt ein Titel für spekulativ-orientierte Anleger.
