Der Getränke- und Snackkonzern setzt auch auf anorganisches Wachstum und verstärkt sich durch einen milliardenschweren Zukauf im wachsenden Markt für gesündere Alternativen zur klassischen Limonade. Damit folgt PepsiCo auch dem jüngsten Vorstoß des Rivalen Coca-Cola.

Bekannt ist PepsiCo vor allem für Erfrischungsgetränke wie Pepsi und Mountain Dew oder Chips der Marken Lays und Doritos. In einem milliardenschwereren Zukauf schnappt sich der Konzern nun „poppi“, eine Marke für gesündere Limande. 

Wie PepsiCo mitteilte, zahlt der Konzern 1,95 Milliarden Dollar für die Übernahme. Durch eine zu erwartende Steuervergünstigung von 300 Millionen Dollar wird der Nettokaufpreis auf 1,65 Milliarden Dollar beziffert. Bei Erreichen bestimmter Meilensteine können noch zusätzliche Erfolgsprämien hinzukommen. Die Transaktion steht noch unter Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen. Zum Zeitplan, wann der Deal abgeschlossen sein soll, machte PepsiCo keine Angabe.

Gesünderes Image

Gegründet wurde „poppi“ von Allison und Stephen Ellsworth. Diese präsentierten ihre Idee, damals noch mit dem Namen „Mother Beverage“, erfolgreich in der US-Gründershow „Shark Tank“. 

Im Gegensatz zu herkömmlichen Limonaden finden sich in den Getränken von „poppi“ präbiotische Inhaltsstoffe (Ballaststoffe), die bei der Marke aus Agaven- und Maniokpflanzen gewonnen werden. Dazu beinhaltet jede Dose auch Fruchtsaft sowie Apfelessig und kommt auf höchstens 35 Kalorien und fünf Gramm Zucker. 

Wachsende Nachfrage

Mit der Übernahme will PepsiCo sein Engagement im wachsenden Bereich gesünderer Getränke stärken: „Mehr denn je suchen die Verbraucher nach praktischen und wohlschmeckenden Alternativen, die zu ihrem Lebensstil passen und ihrem wachsenden Interesse an Gesundheit und Wellness entsprechen. poppi ist eine großartige Ergänzung zu unseren Bemühungen, unser Portfolio umzugestalten, um diese Bedürfnisse zu erfüllen“, erklärte Ramon Laguarta, CEO von PepsiCo. 

Der große Konkurrent Coca-Cola gab bereits im vergangenen Monat die Einführung seiner präbiotischen Limonaden-Marke „Simply Pop“ bekannt. 

Umsatzseitig noch klein

Finanziell wirkt sich der Zukauf von „poppi“ bei PepsiCo dagegen wohl (noch) kaum aus. Berichten zufolge übertraf der Umsatz der Marke im Jahr 2023 die Marke von 100 Millionen Dollar. Auch wenn das Geschäft wächst: Der PepsiCo-Konzern setzte im abgelaufenen Jahr etwa 91,8 Milliarden Dollar um.

PepsiCo (WKN: 851995)

Direkt Marktführer?

Während sich die Ankündigung einer Übernahme oft negativ auf die Aktie des Käufers auswirkt, präsentieren sich die Papiere von PepsiCo heute mit Aufschlägen. In einem freundlichen Marktumfeld gewinnt die Aktie im Xetra-Handel fast zwei Prozent. 

Nach Einschätzung der Analysten von Bloomberg Intelligence könnte der Zukauf PepsiCo sofort zum Marktführer auf dem schnell wachsenden US-Markt für präbiotische Erfrischungsgetränke mit einem Volumen von über einer Milliarde US-Dollar machen.

Inwieweit der Kaufpreis für „poppi“ nun teuer oder gerechtfertigt ist, würde sich wohl erst beim Blick auf neuere Umsatzzahlen zeigen. Zum Vergleich: Der Mitbewerber „Olipop“ wurde zuletzt mit 1,85 Milliarden Dollar bewertet, konnte seinen Umsatz im abgelaufenen Jahr aber auch auf über 400 Millionen Dollar verdoppeln.

Fazit

Mit dem Zukauf verstärkt sich PepsiCo in einem wachsenden Marktsegment. Umsatzseitig wirkt sich die Übernahme absehbar aber wohl nur überschaubar aus. Derweil meldete der Konzern für das abgelaufene Jahr stagnierende Verkaufserlöse. Im laufenden Jahr erwartet das Management organisch einen Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Analysten sehen die Anteilsscheine des Dividendenkönigs aktuell mehrheitlich als Halteposition.