Was Analysten über das zweitgrößte deutsche Geldhaus sagen. Warum die Deutsche Bank der Favorit von JP Morgan ist. Und warum in Frankreich die wichtigste Bankaktie abstürzt.
Der französische Bankenriese BNP Paribas musste zum Wochenauftakt deutliche Kursverluste verkraften. Die Aktie verlor teilweise über zehn Prozent und zog den ganzen französischen Bankensektor mit nach unten.
Hintergrund ist nicht nur die immer angespanntere finanzielle Lage des Nachbarlandes mit der dritthöchsten Verschuldung in der EU nach Griechenland und Italien. Erst am Wochenende hatte die Ratingagentur Standard & Poor´s die Kreditwürdigkeit Frankreichs von „AA-" auf „A+" abgestuft. Damit hat das Land bei zwei der drei großen Ratingagenturen die Doppel-A-Einstufung verloren.
In dieses für Banken ohnehin angespannte Umfeld platzte am Montag noch die Nachricht, dass die größte französische Bank eine US-Sammelklage im Zusammenhang mit Geschäften im Sudan verloren hat. Dem Institut wird Verstoß gegen US-Sanktionen und Beihilfe zur Finanzierung eines Völkermordes vorgeworfen. Der Bank drohen nun hohe Kosten zur Beilegung der Klage - laut Bloomberg bis zu zehn Milliarden Dollar. Auch die Aktien der französischen Großbanken Société Générale und Crédit Agricole gerieten unter Druck. BNP bezeichnete das Urteil als „eindeutig falsch" und zieht auch eine Anfechtung der Klage in Erwägung. Man sehe sich nicht unter Druck, den Fall beizulegen.
Unterdessen hat die US-Bank Goldman Sachs ihre Verkaufsempfehlung für die Aktien der Commerzbank bestätigt und das Kursziel von 34,10 auf 33,70 Euro gesenkt. Die Commerzbank veröffentlicht am 6. November ihre Quartalszahlen. Analysten rechnen mit insgesamt soliden Ergebnissen. Neue Kurstreiber seien allerdings nicht zu erwarten. Auch die von der italienischen Großbank Unicredit angestrebte Übernahme der Commerzbank steckt momentan in einer Sackgasse. Halteempfehlungen für die Aktie gibt es auch von der Deutschen Bank, JP Morgan und RBC.
Fazit
Auch bei der Goldman-Sachs-Aktie selbst gibt es ein Downgrade: Die Analysten der US-Bank JP Morgan haben die Anteilsscheine von Goldman Sachs von „Kaufen" auf „Halten" heruntergestuft. Sie ziehen europäische Investmentbanken den amerikanischen vor, wie es zur Begründung heißt. Zu den Favoriten von JP Morgan zählen demnach die britische Barclays und die Deutsche Bank.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.