Der jüngste Anlauf der Aktie von MTU Aero Engines auf das Allzeithoch wird am Mittwoch jäh ausgebremst. Die Papiere geben mehr als fünf Prozent nach und sind am frühen Nachmittag der größte Verlierer im DAX. Es war vor allem eine Kennzahl der ansonsten starken 2024er Ergebnisse, die die Anleger Reißaus nehmen ließ.
Bis auf 322,70 Euro setzte der Kurs der MTU-Aktie am Mittwoch zurück. Zu Stunde notieren die Papiere fast fünf Prozent im Minus. Bleibt es dabei, wären sämtliche Gewinne, die seit Dienstag letzter Woche eingefahren wurde, ausradiert. Der Angriff auf das Allzeithoch bei 350 Euro ist somit abrupt abgebrochen.
Dabei waren die am Morgen vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 durchaus positiv ausgefallen. So legte der Umsatz auf 7,49 Milliarden Euro zu, was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von rund 18 Prozent bedeutet. Beim bereinigten operativen Gewinn übersprang der Konzern sogar erstmals die Marke von einer Milliarde Euro: Die erzielten 1,05 Milliarden Euro liegen rund 28 Prozent höher als der Vergleichswert 2023. Nach einem Verlust von 97 Millionen Euro im vergangenen Jahr kehrte MTU mit einem Überschuss von 642 Millionen Euro in die Gewinnzone zurück.
Als Haar in der Suppe erwies sich die Entwicklung des Free Cashflow im abgelaufenen Geschäftsjahr. Dieser wurde zwar unterhalb der 2023 ausgewiesenen 352 Millionen Euro erwartet, mit 183 Millionen Euro fiel er jedoch statte 28 Prozent niedriger aus, als von Analysten prognostiziert. Der DAX-Konzern begründet dies mit den Belastungen durch den Rückruf tausender GTF-Triebwerke. Zudem hätten Lieferkettenprobleme durchgeschlagen.
Für das laufende Geschäftsjahr hob das MTU-Management derweil den Ausblick leicht an. Statt des ursprünglich ausgegebenen Umsatz-Zielkorridors von 8,3 Milliarden bis 8,5 Milliarden Euro wird nun eine Spanne von 8,7 Milliarden bis 8,9 Milliarden Euro erwartet. Beim bereinigten operativen Gewinn wird nun der mittlere Zehnerprozentbereich angepeilt. Die bisherige Untergrenze des „niedrigen Zehnerbereichs“ wird aufgegeben.
Fazit
Mit dem Rücksetzer hat das Chartbild einen klaren Dämpfer erlitten. Der übergeordnete, seit Oktober 2023 gültige Aufwärtstrend ist jedoch weiter intakt. Mit Blick auf mögliche US-Zölle gab sich MTU-Chef Lars Wagner am Mittwoch betont gelassen. Diese würden vor allem US-Unternehmen treffen, was nicht im Interesse der Trump-Administration sei.