Der Elektroautopionier Tesla übernimmt über eine Tochtergesellschaft Teile des insolventen Maschinenbauers Manz. Der Erlös aus dem Verkauf soll in die Insolvenzmasse des Unternehmens gehen. Derweil hat Tesla mit schlechten Verkaufszahlen in Europa zu kämpfen.

Der wertvollste Autobauer übernimmt Teile des Maschinenbauers Manz. Käufer ist die Tochter Tesla Automation. Diese entwickelt Lösungen für die Automatisierungsbranche. An drei Standorten in Deutschland werden Sondermaschinen wie hochautomatisierte Produktionslinien hergestellt.

Verkauf sichert Arbeitsplätze

Hinzu kommt nun wohl der Standort von Manz in Reutlingen. Dazu übernimmt Tesla Automation mehr als 300 Mitarbeiter und Sachanlagen von Manz. Etwa 100 Arbeiter verlieren ihren Job. Darüber hinaus werde Tesla Automation die Betriebsimmobilie von Manz nutzen, teilten die Reutlinger mit. Zum Kaufpreis machten die Parteien keine Angaben.

„Wir sind froh darüber, die mit Tesla geführten Verhandlungen erfolgreich zum Abschluss gebracht zu haben, viele Arbeitsplätze zu erhalten und den Mitarbeitern somit eine berufliche Zukunft in dem wohl bekanntesten Automobilkonzern der Elektromobilität ermöglicht zu haben“, teile Insolvenzverwalter Martin Mucha mit. Ein Kaufvertrag wurde unterzeichnet, das Bundeskartellamt muss der Transaktion aber noch zustimmen.

Verkäufe geplant

Im Dezember meldete Manz Insolvenz an. Das Amtsgericht Stuttgart eröffnete am gestrigen Monat das Verfahren. Im Januar teilte das Unternehmen mit, wirtschaftlich eigenständige Einheiten, weiterhin am Markt tätige Tochtergesellschaften sowie sonstige Beteiligungen veräußern zu wollen. Die Erlöse des Verkaufs an Tesla sollen in die Insolvenzmasse von Manz gehen. Der operative Geschäftsbetrieb könne nicht fortgeführt werden.

Gebeutelte Aktie knickt ein

An der Börse sorgt die heute Verkaufsmeldung für Abgabedruck. Die ohnehin runtergeprügelten Papiere von Manz brechen in Frankfurt aktuell mehr als 15 Prozent ein. 

Manz (WKN: A0JQ5U)

Absatzprobleme bei Tesla

Derweil kämpft Tesla in Europa mit schwindenden Verkaufszahlen. Im Januar wurden auf dem alten Kontinent 9.945 Einheiten neu zugelassen, teilte der Europäische Automobilherstellerverband ACEA mit. Zum Vorjahresmonat entspricht dies einem Einbruch um über 45 Prozent. 

Die schwache Entwicklung ist vor allem vor dem Hintergrund bemerkenswert, als dass der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge in Europa deutlich zugelegt hat. Im Januar wurden rund 37 Prozent mehr Stromer zugelassen als noch vor einem Jahr. Die Anteilsscheine von Tesla verzeichnen aktuell ebenfalls Kursverluste. 

Tesla (WKN: A1CX3T)

Fazit

Durch den Verkauf an Tesla bleibt zumindest ein Großteil der Arbeitsplätze am Standort Reutlingen erhalten. Anleger werden von dem Verkaufserlös aber nichts mehr haben. Bei Tesla bestätigen die gesamteuropäischen Absatzzahlen die Schwäche, die jüngst bereits bei den Zahlen aus Deutschland und Frankreich zu beobachten waren.