Nach drei Verbesserungen in Folge legt das wichtige Barometer zur Einschätzung der Geschäftslage im Mai mit 89,3 (April: 89,3) Punkten eine Pause ein. Doch zumindest die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate steigen weiter. Der DAX zeigt sich am Montag wenig verändert. Börsianer hatten eine weitere Verbesserung des Ifo-Index erwartet.
„Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich schrittweise aus der Krise heraus", kommentierte das Ifo-Institut die am Montag Vormittag veröffentlichten Daten. Der Aufschwung bleibe aber ein „zartes Pflänzchen", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters Ifo-Konjunkturchef Klaus Wohlrabe. Vor allem Industrie, Handel und Bau erholten sich weiter, während die Dienstleister einen Dämpfer bekommen hätten, hieß es. Die Daten basieren auf einer monatlichen Umfrage unter 9000 Führungskräften.
Volkswirte bezeichneten die Mai-Daten als „Enttäuschung", „Dämpfer" und als „Rückschlag". Die Zahlen zeigten, dass sich die Stimmung nur allmählich verbessere und auch die Konjunktur eher moderat in die Gänge komme. Nach dem die Wirtschaft im ersten Quartal mit einem Wachstum von 0,2 Prozent knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt ist, dürfte sie auch im zweiten Quartal noch nicht nennenswert wachsen, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Erst ab der Jahresmitte sei mit einer nachhaltigen Belebung der Wirtschaft zu rechnen.
Fazit
Der DAX zeigte sich am Montag Vormittag wenig verändert. Am Freitag hatte er wegen neuer US-Zinssorgen 0,5 Prozent im Minus geschlossen. Die Monatsbilanz des deutschen Leitindex für den bisherigen Verlauf im Mai war jedoch mit einem Plus von fast 4,5 Prozent gut. Da die Bilanzsaison weitgehend abgeschlossen ist, rücken nun die Konjunkturdaten und vor allem die Notenbanken wieder stärker in den Vordergrund. Die nächste Ratssitzung der EZB ist am 6. Juni. Angesichts der rückläufigen Inflationsdaten wird dabei mit einer ersten Zinssenkung der europäischen Währungshüter gerechnet. Bei der US-Notenbank Fed erwarten Beobachter dagegen angesichts der hartnäckigen Inflation in den USA frühestens im Herbst eine erste Zinssenkung.