Die jüngste Serie an Hiobsbotschaften hinterlässt Spuren. Zu Wochenbeginn streichen die Analysten der Großbanken UBS und JPMorgan ihre Kursziele für die Bayer-Aktie zusammen – zum Teil um mehr als die Hälfte. Die Aktie der Leverkusener schickt sich am Dienstag an, den dritten Verlusttag in Folge einzufahren.
Insgesamt dürfte der europäische Pharma- und Biotech-Sektor auch 2024 besser abschneiden als der breite Markt, schrieb Analyst Richard Vosser, Analyst bei der US-Bank JPMorgan, in einem am Dienstag vorliegenden Branchenausblick. Anleger sollten aber bei Papieren, die schon 2023 nicht gut gelaufenen sind, nicht auf ein Comeback hoffen. Zu diesen Titeln zählt Vosser unter anderem die Aktie von Bayer. Das Kursziel für die Leverkusener wird daher von 47 auf 34 Euro gesenkt, das Rating aber auf „Neutral“ belassen.
Noch deutlicher fällt die Anpassung des Kursziels bei der UBS aus. Analyst Jo Walton, zuletzt so etwas wie ein Bayer-Dauerbulle, stufte die Papiere der Leverkusener in einer am Montag vorliegenden Studie von „Buy“ auf „Neutral“ ab. Das Kursziel streicht er von vormals 90 auf nun ebenfalls 34 Euro zusammen. Mit Blick auf das Aufspaltungs- und Wachstumspotenzial gebe hohe Barrieren, schrieb Walton. Für das Pharma-Geschäft von Bayer sieht der Analyst nach dem Rückschlag beim Hoffnungsträger „Asundexian“ eine unzureichende Pipeline und kritisiert die nahenden Patentabläufe.
Insgesamt hat die Stimmung unter den Analysten zuletzt gedreht. Im November war der Großteil der von „Bloomberg“ befragten Experten für Bayer noch bullish gestimmt. Aktuell raten jedoch nur mehr elf von 26 zum Kauf, die übrigen sehen in der Aktie momentan eine Halte-Position. Das Konsenskursziel von 49,54 Euro impliziert auf Basis der Notierung vom Dienstagvormittag ein Aufwärtspotenzial von über 60 Prozent.
Fazit
Die Serie an Hiobsbotschaften in letzter Zeit verprellt nun auch die Dauerbullen unter den Analysten. Mit einer Performance von minus 36 Prozent seit Jahresbeginn dürften auch bei den Anlegern diejenigen rar gesät sein, die optimistisch oder gar zufrieden auf die Papiere von Bayer blicken.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.