Die milliardenschweren Zukäufe der US-Ölmultis Exxon Mobil und Chevron haben in der Branche das Übernahme-Fieber entfacht. Im Kampf um die besten Ziele hat nach den beiden Giganten nun die Nummer 3 der Vereinigten Staaten Nägel mit Köpfen gemacht. Für den Zukauf sollen erneut Milliarden den Besitzer wechseln. 

Der US-amerikanische Ölkonzern ConocoPhillips (WKN: 575302) hat sich mit dem Mineralölunternehmen Marathon Oil (WKN: 852789) auf eine Übernahme geeinigt. Einschließlich der Verschuldung von rund 5,4 Milliarden Dollar liegt der Geschäftswert bei 22,5 Milliarden Dollar. 

Anteilseigner von Marathon Oil sollen pro Papier 0,255 Aktien von ConocoPhillips erhalten. Der rechnerische Wert von 30,33 Dollar je Aktie ergibt einen Aufschlag von 14,7 Prozent auf den gestrigen Schlusskurs der Marathon-Papiere. In Frankfurt gewinnen die Anteilsscheine aktuell über zehn Prozent. Stimmen die Aktionäre sowie Behörden zu, ist der Abschluss der Fusion für das Schlussquartal 2024 vorgesehen.  

Marathon Oil (WKN: 852789)

Positive Auswirkungen, Dividende steigt

Berichten zufolge zeigte auch Devon Energy Interesse an Marathon Petroleum. Diese fokussieren sich vor allem auf die USA. Durch den Deal könnte ConocoPhillips entsprechend seine Präsenz in den heimischen Schieferfeldern stärken. 2021 hatte der Konzern dafür den kleineren Produzenten Concho Resources für etwa zehn Milliarden Dollar geschluckt. 

ConocoPhillips erwartet aus dem Deal unmittelbar positive Auswirkungen auf Gewinn, Cashflow und Kapitalrendite. Innerhalb des ersten vollen Jahres soll die Transaktion zu Kosten- und Kapitaleinsparungen von mindestens 500 Millionen Dollar führen.  

Unabhängig von der Fusion will ConocoPhillips darüber hinaus seine Dividende ab dem vierten Quartal 2024 um 34 Prozent auf 78 US-Cent je Aktie anheben. In den drei Jahren nach Abschluss der Übernahme sind zudem Aktienrückkäufe über 20 Milliarden Dollar geplant. 

Der Nächste, bitte

Der Deal reiht sich in eine Serie milliardenschwere Zukäufe ein. Im vergangenen Jahr gab Exon Mobil seine Pläne zur Übernahme von Pioneer Natural Resources für fast 600 Milliarden Dollar bekannt. Konkurrent Chevron zog mit dem Kauf von Hess nach. Dessen Aktionäre machten gestern den Weg für den 53 Milliarden Dollar schweren Deal frei. Auch andere Ölkonzerne wie Occidental Petroleum oder Diamondback Energy gaben Zukäufe bekannt. 

Fazit

Die großen US-Ölkonzerne setzen weiter voll auf eine Zukunft der fossilen Energien. Im Kampf um die attraktivsten Übernahmeziele legen sie Milliarden auf den Tisch.