Hohe Baukosten, hohe Zinsen und teures Material machen der Baubranche derzeit das Leben schwer. Für Nemetschek lief das vergangene Geschäftsjahr trotzdem überraschend gut: Der MDAX-Konzern, der Software vor allem für Ingenieure, Architekten und Bauzeichner liefert, verzeichnete vorläufigen Zahlen zufolge ein Umsatzplus von 6,2 Prozent auf 851,6 Millionen Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei acht Prozent.

Ziele erreicht

Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb der Gewinn mit 257,7 Millionen Euro nahezu stabil. Damit lief es für das Unternehmen aus München nicht nur etwas besser als Analysten erwartet hatten. Der Software-Spezialist erreichte auch die eigenen, bereits angehobenen Ziele. Die Ebitda-Marge, die mit 30,3 Prozent angegeben wurde, lag ebenfalls am oberen Ende der eigenen Prognose.

Abo statt Lizenz

Das Unternehmen stellt derzeit große Teile seines Software-Angebots von Lizenzen auf Abo-Verträge um. Das belastet zunächst Umsatz und Gewinn, dürfte sich aber langfristig auszahlen. Kunden, die einmal ein Abo abgeschlossen haben und mit der Software vertraut sind, wechseln nicht so leicht zu einem anderen Anbieter. Nicht zuletzt werden die Geschäfte durch die regelmäßigen Einnahmen für Nemetschek auch besser planbar.

Wachstum in Sicht

Die jährlich wiederkehrenden Umsätze stiegen um 23,5 Prozent auf 718,6 Millionen Euro. Damit fiel das Wachstum hier deutlich stärker aus als beim Umsatz. Nemetschek schließt daher auf ein großes Wachstumspotenzial in den kommenden zwölf Monaten.

Chef ist zuversichtlich

Einen detaillierten Ausblick will das Unternehmen zwar erst am 21. März mit der Vorlage der endgültigen Zahlen liefern, laut Firmenlenker Yves Padrines befindet sich Nemetschek aber trotz des teilweise herausfordernden Marktumfelds und Wirtschaftsklimas weiter auf Wachstumskurs.

Nemetschek (WKN: 645290)

Fazit

Die Börse feierte die guten Zahlen mit Kursgewinnen. Am 21. März dürfte vor allem der Ausblick in den Fokus der Anleger rücken.