SAP Große Überraschung!

Unerwartete Personalie bei Europas größtem Software-Konzern: Punit Renjen, der eigentlich im Mai an der Spitze des SAP-Aufsichtsrats auf Hasso Plattner folgen sollte, wird das Gremium verlassen. Renjen werde zur Hauptversammlung am 15. Mai sein Aufsichtsratsmandat niederlegen, gab das DAX-Unternehmen am Sonntagabend bekannt. Grund seien die unterschiedlichen Vorstellungen über die Rolle als künftiger Aufsichtsratsvorsitzender.

Erweiterte Perspektive

Den Amerikaner Renjen hatte SAP vor etwa einem Jahr als Nachfolger für den legendären Hasso Plattner vorgestellt, der 1972 SAP mitgegründet und zwei Jahrzehnte lang wesentlich geprägt hatte. Renjen war im Mai 2023 auch bereits in den Aufsichtsrat eingezogen. Der 62jährige kennt als ehemaliger Chef der Unternehmensberatung Deloitte viele SAP-Kunden bestens. Von ihm hatte sich SAP daher erhofft, die Perspektiven der Kunden verstärkt einzubringen. Der Software-Riese hatte ihn im Februar 2023 als "exzellenten Kandidaten" bezeichnet. Medienberichten zufolge soll Renjen jedoch angeeckt sein, weil er sich relativ stark ins Alltagsgeschäft eingemischt habe.

Bekanntes Gesicht

Ersatz für Renjen ist mit Pekka Ala-Pietilä bereits gefunden. Der Finne, der früher bei Nokia war und als Experte für Themen rund um Künstliche Intelligenz gilt, ist kein Unbekannter bei den Walldorfern. Er saß bereits von 2002 bis 2021 im SAP-Aufsichtsrat. Nun soll er erneut für zwei Jahre in das Gremium einziehen und auch den Vorsitz übernehmen.

„Mit dem Eintritt von Pekka Ala-Pietilä bin ich zuversichtlich, dass der Aufsichtsrat der SAP in den besten Händen ist“, sagte Plattner laut Mitteilung und lobte Weitblick, besonnene Herangehensweise sowie das tiefe Branchenverständnis und Gespür für die Feinheiten der europäischen SE-Governance des Managers.