Die Kaffeehaus-Kette verfehlt die Erwartungen klar. Auch die Jahresprognose ist nicht mehr zu halten.
In den drei Monaten bis Ende März verzeichnete Starbucks einen Rückgang der Umsätze auf vergleichbarer Fläche um vier Prozent. Die Zahl der Bestellungen reduzierte sich dabei um sechs Prozent, während Kunden im Schnitt zwei Prozent mehr Geld in den Läden ließen. Im Heimatmarkt USA sanken die Umsätze auf vergleichbarer Fläche um drei Prozent, für China steht sogar ein Minus von elf Prozent. Nordamerika und das Reich der Mitte machen zusammen mehr als 60 Prozent des Starbucks-Portfolios aus.
Im abgelaufenen Jahresviertel eröffnete Starbucks 364 neue Filialen. Dadurch liegt der Umsatz mit insgesamt 8,6 Milliarden Euro um zwei Prozent unter Vorjahr, in konstanter Währung um ein Prozent. Es ist der erste Erlösrückgang bei Starbucks seit mehr als drei Jahren.
Unter dem Strich verdiente die Kette mit Sitz in Seattle 68 US-Cent pro Aktie. Beim Finanzdienst Bloomberg gesammelte Analystenschätzungen waren von 80 Cent je Papier ausgegangen.
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Prognose erneut reduziert
Nach den enttäuschenden Ergebnissen sinken die Jahresziele erneut: Nach dem ersten Quartal reduzierte das Management die Wachstumsziele bereits auf sieben bis zehn Prozent. Nun rechnet das Unternehmen noch mit einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Der bereinigte Gewinn soll bestenfalls in gleicher Größenordnung steigen. Vor drei Monaten wurde hier noch ein Plus von 15 bis 20 Prozent in Aussicht gestellt.
Investoren reagierten entsetzt auf Zahlen und Ausblick. Die Aktie fällt zur Stunde mehr als 15 Prozent.
Auch Analysten reagierten deutlich auf das Zahlenwerk: „Starbucks meldete die vielleicht schlechtesten Ergebnisse aller großen Unternehmen bisher", resümierte Adam Crisafulli von Vital Knowledge. Lauren Silberman von der Deutschen Bank schrieb: „Der Gegenwind ist tiefgreifender und anhaltender als wir erwartet haben, und wir haben nur eine begrenzte Vorstellung von Tempo und Ausmaß einer Erholung“.
Fazit
Starbucks hat die Erwartungen enttäuscht. Hinzu kommen die erneut gesenkten Jahresziele. Das Management um Unternehmenschef Laxman Narasimhan muss Investoren überzeugen, dass die Schwäche temporär ist. Ob Ankündigungen wie ein beschleunigter Service und die Einführung neuer Produkte ausreichen, um Kunden im wirtschaftlich noch herausfordernden Umfeld stärker anzulocken, bleibt abzuwarten.