Rund 20 Prozent liegt die Starbucks-Aktie in diesem Jahr vorn. Die jüngsten Quartalszahlen waren zwar besser als erwartet, dennoch sinken die Umsätze. Konzernchef Brian Niccol streicht nun 1100 Stellen in der Konzernzentrale, hunderte offene Positionen werden nicht besetzt. Der Börse gefällt das: die Aktie legt rund zwei Prozent zu.
Bei den betroffenen Jobs handelt es sich um Büro- und Verwaltungstätigkeiten. Mitarbeiter in den Cafés, in der Produktion, den Lagern oder im Vertrieb sind nicht betroffen.
Auch die Speise- und Getränkekarte wird um rund 30 Prozent zusammengestrichen: Nachdem bereits Kaffeegetränke mit Olivenöl von der Karte genommen wurden, trifft es nun unter anderem einige Frappuccino-Mischgetränke. Sie würden nur selten gekauft und seien kompliziert in der Zubereitung, hieß es.
Das Signal ist deutlich: Bei Starbucks sollen die Abläufe vereinfacht und das ganze Unternehmen flexibler und effizienter werden. Bereits seit vier Quartalen in Folge sind die Umsätze bestehender Filialen rückläufig. Starbucks-Kaffee ist vielen zu teuer geworden, vielfach lange Warteschlangen – nicht zuletzt, weil immer mehr Kunden per App vorbestellen und die Barristas kaum hinterherkommen - machen den Kaffee zum Mitnehmen ebenfalls wenig ansprechend. Lieber kehrt die kaffeetrinkende Kundschaft bei günstigeren Wettbewerbern ein.
Auf dem nach den USA zweitwichtigsten Markt China könnte sich Starbucks indes Hilfe holen für den Versuch, die Geschäfte im Reich der Mitte wieder zu beleben: So berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, die Beteiligungsfirma KKR sowie weitere Investoren seien an einem Einstieg ins China-Geschäft interessiert. Auch chinesische Unternehmen, darunter der staatseigene Mischkonzern China Resources Holdings und der Essenslieferant Meituan, seien als potenzielle Käufer angesprochen worden. Reuters bezog sich dabei auf Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sein.
Brian Niccol ist im September 2024 angetreten, um den Turnaround des US-Kaffeehaus-Riesen endlich zu schaffen -nachdem der aktivistische Investor Elliot Management und Starbucks-Gründer Howard Schultz Druck gemacht hatten. Bei seinem vorigen Arbeitgeber Chipotle Mexican Grill war Niccol mit seinen Bemühungen jedenfalls erfolgreich.
Fazit
Der Chart zeigt, dass Investoren Hoffnung haben. Ob es Niccol gelingt, Starbucks nachhaltig wieder auf den Erfolgspfad zu führen, bleibt abzuwarten.