Steigende Umsätze und fast eine Verdoppelung des Gewinns - Siemens überzeugt mit starken Geschäftszahlen. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren: Der Konzern plant eine Anhebung der Dividende. Die Aktie der Münchner legt am Donnerstag kräftig zu und überspringt dabei auch eine wichtige charttechnische Hürde. 

Das Geschäftsjahr 2022/2023, das am 30. September endete, verlief außerordentlich erfolgreich für Siemens. Währungsbereinigt stieg der Konzernumsatz um elf Prozent auf 77,8 Milliarden Euro, wie die Münchner am Donnerstag mitteilten. Das Ergebnis aus dem industriellen Geschäft legte um elf Prozent auf 11,4 Milliarden Euro zu und war damit so hoch wie nie. Der Gewinn nach Steuern stieg auf den Rekordwert von 7,95 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Vorjahr fast eine Verdopplung bedeutet. Allerdings hatte der Konzern 2022 unter den Folgen des ­Ukraine-Kriegs und einer Wertberichtigung auf das Aktienpaket der ehemaligen Tochter Siemens Energy gelitten, weshalb der Gewinn seinerzeit geringer ausfiel. Auch beim Auftragseingang und -bestand legte Siemens zu. Der Auftragseingang stieg um sieben Prozent auf 92,3 Milliarden Euro, der Auftragsbestand lag zum Ende des Geschäftsjahres bei 111 Milliarden Euro.

Zuversichtlicher Ausblick, Dividende soll steigen

Von den guten Ergebnissen sollen auch die Aktionäre profitieren: Siemens will die Dividende von 4,25 Euro auf 4,70 Euro je Aktie anheben. Für das laufende Geschäftsjahr ist das Siemens-Management zuversichtlich. Prognostiziert wird ein profitables Wachstum im industriellen Geschäft, das allerdings auf geringerem Niveau erwartet wird. Aufgrund von Schwierigkeiten der Industrieautomatisierungssparte in China soll der Umsatz mit vier bis acht Prozent zulegen. Ohne die Berücksichtigung der Siemens-Energy-Beteiligung wird ein Gewinn je Aktie zwischen 10,40 und 11,00 Euro erwartet.


Siemens (WKN: 723610)

In Frankfurt legten die Papiere der Münchner am Donnerstagnachmittag fast sechs Prozent zu. Im Zuge dessen hat der Kurs auch wieder die 200-Tage-Linie nach oben durchbrochen. Vom Verlaufstief Ende Oktober hat sich die Aktie mittlerweile rund 20 Prozent abgesetzt und zuletzt auch den seit dem Sommer gültigen Abwärtstrend aufgelöst.

Fazit

Die Geschäftszahlen von Siemens sind überzeugend und auch die Aussicht auf ein moderateres Wachstum im laufenden Geschäftsjahr können diese nicht trüben.


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