Aktionäre können sich wohl zeitnah mit einem Angebot für ihre Anteile am Stahlkonzern befassen. Ein Konsortium rund um einen Großaktionär erwägt eine Übernahme, teilte das SDAX-Mitglied mit. Die Papiere schießen in der Folge kräftig nach oben.
Salzgitter hat Kaufinteresse auf sich gezogen. Wie das Unternehmen bekanntgab, erwägt der zweitgrößte Anteilseigner, die GP Günter Papenburg AG, gemeinsam mit der TSR Recycling GmbH & Co. KG eine freiwillige öffentliche Übernahmeofferte für die ausstehenden Papiere.
Offerte mit Bedingung
Das Angebot steht unter der Bedingung, dass das Konsortium bis zum Ablauf der Annahmefrist mindestens einen Anteil von 45 Prozent plus eine Aktie an der Gesellschaft erreicht. Dazu zählen auch die bereits von der die GP Günter Papenburg AG gehaltenen Papiere. Mit einem Anteil von 25,1 Prozent ist die Unternehmensgruppe aus Hannover hinter dem Land Niedersachen (26,5 Prozent) der zweitgrößte Anteilseigner von Salzgitter.
Zu einem möglichen Angebotspreis gibt es noch keine Angabe. Vorstand und Aufsichtsrat wollen Stellung beziehen, sofern eine konkrete Offerte vorliegt.
Aktie springt hoch
Bei der gebeutelten Aktie sorgte die Meldung dennoch für kräftige Bewegung: Im Tradegate-Handel gewannen die Papiere gestern Abend mehr als ein Viertel im Wert, zum Handelsbeginn heute steht ein leichtes Minus. Trotz des Kursanstiegs liegen die Papiere seit Jahresbeginn noch 39 Prozent im roten Bereich.
Fazit
Angesichts der enttäuschenden Kursentwicklung und der Herausforderungen im Stahlgeschäft dürften einige Aktionäre bereit sein, sich von ihren Papieren zu trennen. Vieles hängt aber wohl davon ab, wie hoch ein Angebot letztendlich ausfällt. Bei Salzgitter stehen am kommenden Montag die Quartalszahlen auf der Agenda. Auch andernorts wird man das Geschehen genau verfolgen: Salzgitter ist mit einem Anteil von 30 Prozent der größte Aktionär beim Kupfer-Recycler Aurubis.