Laut Gerüchten will der Stahlkonzern Salzgitter zusammen mit Finanzinvestor Apollo den Kupfer- und Recyclingspezialisten Aurubis übernehmen. Das sagte jüngst Ex-Aurubis-Chef Werner Marnette in einem Interview mit €uro am Sonntag. „Der Plan sieht ein Delisting beider Gesellschaften vor, um sie anschließend zu fusionieren und Private Equity zu beteiligen“, sagte uns Marnette.

Salzgitter ist bereits seit 2009 an Aurubis beteiligt und liegt mit einem Anteil von 29,99 Prozent knapp unter der Schwelle für ein Übernahmeangebot. Das Unternehmen hat Spekulationen um eine Fusion mit Aurubis allerdings zurückgewiesen. Doch Salzgitter besitzt einen nicht unerheblichen Anteil an Aurubis und verfügt damit durchaus über geeignete Optionen, die laut Marnette zu einer Übernahme führen könnten. „Ich weiß, dass Salzgitter Anfang Mai die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt hat, ein Übernahmekonzept für Aurubis zu erarbeiten“, stellte der ehemalige Firmenlenker Marnette klar.

Kupfer- und Recyclingspezialisten sei finanz- und ertragsstark, deshalb habe der ertragsschwache Salzgitter-Konzern hohes Interesse an einer Übernahme. Ob eine Übernahme aktuell eingefädelt wird oder nicht, lässt sich für Außenstehende schwer einschätzen. Fest steht aber, Salzgitter hält einen hohen Aktienanteil und damit weiterhin alle Fäden in der Hand.

Das dürfte auch in Zukunft für anhaltende Fantasie sorgen und die Aktie befeuern. Da bei Aurubis auch das operative Geschäft gut läuft, eignet sich der Titel für Anleger mit langem Atem gut zur Depotbeimischung. Im Zuge der jüngsten Marktkorrektur kam auch das MDAX-Papier zurück. Der Kursrücksetzer beim Kupfer- und Recyclingspezialisten bietet jetzt eine gute Kaufchance. Gelingt der Aktie der nachhaltige Ausbruch über den Widerstand bei 80 Euro, könnten dreistellige Kurse drin sein.