Der Neobroker Trade Republic soll laut Medienberichten während der jüngsten Börsenturbulenzen Wertpapiergeschäfte seiner Kunden in Milliardenhöhe verzeichnet haben. Was das Unternehmen selbst dazu sagt. Und wo Neobroker in den vergangenen Tagen an ihre Grenzen stießen.

Der zuletzt wegen Kundenservice-Mängeln in die Kritik geratene Berliner Onlinebroker Trade Republic soll bei den Börsenturbulenzen in den vergangenen Tagen hohe Umsätze im Wertpapiergeschäft verbucht haben. Das Berliner Unternehmen bezeichnet sich selbst als „größte Sparplattform für Wertpapiere in Europa".

Das Newsportal „Finanz-Szene" meldete jetzt unter der Überschrift „Irre Umsätze bei Trade Republic", dass der Neobroker von den Kursturbulenzen an den Kapitalmärkten zuletzt stark profitiert habe. „So wurden am vergangenen Freitag (2.8.) an der LS Exchange (dem Marktplatz über den der Broker seine Trades abwickelt) Wertpapiere im Gesamtvolumen von 789 Millionen Euro gehandelt", heißt es in dem Bericht. Dies sei ein neuer Rekordwert, der aber am Montag (5.8.) mit sogar 1,243 Milliarden Euro Volumen nochmals pulverisiert worden sei. Selbst im Boom-Jahr 2021 mit seinem „Meme-Stock"-Phänomen habe das tägliche Volumen an der LS Exchange nie mehr als 564 Millionen Euro betragen.

Trade Republic wollte sich auf Anfrage von €uro am Sonntag nicht zu diesen Zahlen äußern. „Es gibt keine Mitteilung von uns dazu. Zu den Volumina unserer Handelsumsätze äußern wir uns generell nicht", sagte eine Unternehmenssprecherin.

Der Berliner Neobroker war in den vergangenen Wochen wegen Mängeln bei Kundenservice und verzögerter Auszahlung von Dividenden in die Kritik geraten. Besonders betroffen waren offenbar Dividendenzahlungen der Fondsgesellschaft DWS und des Autoherstellers Porsche. Zudem sei der Kundenservice nicht erreichbar gewesen. Die Finanzaufsicht Bafin hat dazu mitgeteilt, dass die Beschwerden über Trade Republic zugenommen hätten.

Fazit

Trade Republic hat auf die Kritik inzwischen reagiert und arbeitet nach eigenen Angaben daran, die Mängel zu beheben. Unter anderem soll der Service deutlich verbessert werden. Der Handel in den vergangenen Tagen habe trotz hoher Kundennachfrage aber reibungslos funktioniert, ergänzte das Unternehmen. Dagegen war es beim Broker Scalable Capital zu Wochenbeginn als Folge hoher Kundenaktivität zu Serviceproblemen gekommen - der Handel mit Wertpapieren war teilweise nicht möglich, der Kundenservice nicht erreichbar. Kunden zeigten sich in den sozialen Medien verärgert. Scalable Capital räumte technische Probleme ein, die wieder behoben sein sollen.

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