Der Autovermieter und Fahrdienstleister kann für das abgelaufenen Jahresviertel Rekordwerte vorlegen. Abschreibungen belasten jedoch das Ergebnis. Das Management des SDAX-Mitglieds zeigt sich daher für das Gesamtjahr nochmal vorsichtiger. Die Aktie rutscht ab.
Das Familienunternehmen aus Pullach im Landkreis München verzeichnete über die Sommermonate starke Geschäfte. So legte der Umsatz im dritten Quartal auf den Rekordwert von 1,24 Milliarden Euro zu, zum Vorjahr ein Anstieg um zehn Prozent. Am stärksten wuchs dabei das Geschäft in Nordamerika. Dieses trug rund 30 Prozent zum Konzernumsatz bei.
Abschreibungen drücken auf das Ergebnis
Das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte fast 15 Prozent auf 542,4 Millionen Euro, ebenfalls ein Bestwert für das dritte Jahresviertel. Dabei kam Sixt zugute, dass hohe Nachfrage und eine konservativ geplante Flottengrößte für eine gestiegen Auslastung sorgten. Das Ergebnis vor Steuern (Ebt) lag mit 246,4 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. In den ersten beiden Quartalen blieb das Ebt jeweils hinter den Werten aus dem Vorjahr zurück.
Nach den bisherigen neun Monate weist Sixt ein Umsatzplus von etwas über zehn Prozent aus. Das Ebt ging dagegen um fast ein Drittel zurück. Das Unternehmen verweist auf das erhöhte Zinsniveau sowie gefallene Restwerte von Fahrzeugen. Dieses hätten sich vor allem im ersten Halbjahr und insbesondere in den USA ausgewirkt. Finanzchef Franz Weinberger sieht 2024 als Übergangsjahr.
Management vorsichtiger
Für das Gesamtjahr geht Sixt weiterhin von einer deutlichen Steigerung des Konzernumsatzes aus, wird für das Vorsteuerergebnis aber etwas vorsichtiger: Die Abschreibungen aufgrund eingebrochener Fahrzeugrestwerte machten sich zuletzt zwar weniger bemerkbar als noch im zweiten Quartal, der Vorstand erwartet bis Jahresende aber noch substanzielle Belastungen. Das Ebt wird mit 340 Millionen Euro nun am unteren Ende der bereits gesenkten Zielsetzung erwartet. Dem Börsendienst Bloomberg zufolge lag die durchschnittliche Erwartung der Analysten bei 354 Millionen Euro.
Aktie unter Druck
Investoren steigen infolge der Meldung bei Sixt aus. Die Im SDAX notierten Stämme legen den Rückwärtsgang ein, geben im Xetra-Handel aktuell rund sieben Prozent nach. Bei der Vorzugsaktie steht ein Minus von fast sechs Prozent an der Kurstafel. Seit Jahresbeginn büßten die Stämme nun rund 30 Prozent ihres Werts ein.
Fazit
Das Geschäft von Sixt lief zuletzt gut, die Abschreibungen aufgrund der gesunkenen Restwerte von Fahrzeugen belasten jedoch das Ergebnis. Durch die nun noch vorsichtigere Zielsetzung für das Jahres-Ebt und den Kursverlust in diesem Jahr scheint mittlerweile vieles eingepreist. Risikoaverse Anleger warten die Einschätzung des Managements bezüglich der Entwicklung der Restwerte im kommenden Jahr ab.