Einen herben Absturz legt derzeit die Aktie des IT-Dienstleisters Nagarro hin: Der SDAX-Titel verliert im Xetra-Handel zwischenzeitlich über acht Prozent. Die Münchner werden in diesem Jahr beim Umsatz weniger stark wachsen als sie bislang in Aussicht gestellt hatten. Anleger reagieren enttäuscht auf die Umsatzwarnung.

Man habe die Entwicklungen von Januar bis September analysiert und daraufhin beschlossen, die Prognose des Unternehmens für das Geschäftsjahr 2024 anzupassen, teilte Nagarro mit. Der Gesamtumsatz in diesem Jahr, berechnet auf Basis der heutigen Wechselkurse und ohne Berücksichtigung zukünftiger Akquisitionen, soll nun etwa 960 Millionen Euro erreichen. Zuvor war von einer Milliarde Euro Umsatz die Rede gewesen. Im Vorjahr hatte Nagarro einen Umsatz in Höhe von 912 Millionen Euro erzielt. Bei der um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) traut sich die Firma indes etwas mehr zu, sie soll über 14 Prozent liegen. Zuvor hatte Nagarro hier rund 14 Prozent in Aussicht gestellt. 2023 hatte die operative Marge bei 13,8 Prozent gelegen.

Trotz der Aussicht auf höhere Profitabilität ließen Anleger die Aktie fallen. Bereits im August hatte das Unternehmen die Börsianer mit seinen Quartalszahlen nicht ganz überzeugen können, obwohl die Bayern trotz konjunktureller Herausforderungen Wachstum vorweisen konnten. Allerdings hatte das Unternehmen von überschüssigen Kapazitäten in der Softwareentwicklung und verzögerter Nachfrageerholung berichtet, was das bereinigte Ebitda belastet habe. Insgesamt hatte Nagarro damals aber die Jahresziele noch bestätigt. Das Unternehmen unterstützt weltweit Firmenkunden aus verschiedenen Branchen bei der digitalen Transformation und zählt rund 18000 Mitarbeiter.

Nagarro (WKN: A3H220)

Fazit

Seit Jahresbeginn hat der Titel rund drei Prozent verloren. Die Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal ist für den 14. November vorgesehen. Dann dürfte für Anleger im Fokus stehen, wie das Unternehmen die weitere Entwicklung der Nachfrage für IT-Dienstleistungen einschätzt.