Unilever-Chef Hein Schumacher hat überraschend seinen Rücktritt zum 1. März erklärt. Nachfolger soll Finanzvorstand Fernando Fernandez werden. An seinen Geschäftszielen hält der Konsumgüterkonzern fest. RBC: „Chefwechsel macht sprachlos".
Mit einem Kursrückgang von rund drei Prozent reagierte die Unilever-Aktie auf einen überraschenden Wechsel an der Führungsspitze des Konsumgüterkonzerns Unilever. Vorstandschef Hein Schumacher hat seinen Rücktritt zum 1. März erklärt. Dem Unternehmen zufolge soll der Schritt „in gegenseitigem Einvernehmen" erfolgen. Er werde das Unternehmen zum 31. Mai verlassen. Die Analysten der kanadischen Bank RBC zeigten sich in einer ersten Reaktion überrascht: Der Chefwechsel komme aus heiterem Himmel und „macht sprachlos". Schumacher habe 18 äußerst erfolgreiche Monate hinter sich, hieß es bei RBC. Daran ändere auch nichts, dass Nachfolger Fernando Fernandez ebenfalls sehr geschätzt werde.
Verwaltungsratschef Ian Meakins fand lobende Worte für Schumacher. Er habe sich um die Neuausrichtung der Strategie des Konzerns verdient gemacht und vor allem im vergangenen Jahr finanzielle Fortschritte erzielt. „Hein hat hat ein wirksames Produktivitätsprogramm gestartet", sagte Meakins laut Mitteilung. Zum Nachfolger als CEO ernannte das Unternehmen den bisherigen Finanzvorstand Fernando Fernandez, der dieses Amt erst vor einem Jahr angetreten hatte. Neuer Finanzvorstand (CFO) soll zunächst übergangsweise Srinivas Phatak werden, der bislang schon stellvertretender CFO war.
Fazit
Auf den neuen Unilever-Chef wartet viele Aufgaben. Vor allem muss er das Konzernportfolio mit seinen 30 Konzernmarken weiter fokussieren und insbesondere auch die Aktienkursperformance verbessern. Unilever betonte, dass sich am bisherigen Geschäftsausblick für 2025 durch den Chefwechsel nichts ändere und die mittelfristigen Ziele beibehalten werden. Die DZ Bank hatte Unilever zuletzt von „Halten" auf „Kaufen" hochgestuft und dies mit einem verbesserten Chance-Risiko-Profil begründet. Die 2024er Zahlen seien „robust" ausgefallen. Die Wachstumsdelle im ersten Geschäfts-Halbjahr 2025 sei zwar nicht besonders schön, aber auch kein Beinbruch.