Der britische Konsumgüterkonzern treibt den Umbau voran und spaltet seine Eis-Sparte ab. Investoren gefällt's.
Weil die Sparte im Vergleich zu den anderen Geschäftsbereichen besondere Charakteristika aufweise, separiert Unilever das Geschäft mit Speiseeis. Dazu gehören bekannte Marken wie Magnum oder Ben & Jerry’s. Nach eigenen Angaben verfügt Unilever über fünf der zehn weltweit meistverkauften Marken für Speiseeis. Im vergangenen Jahr trug die Sparte 7,9 Milliarden Euro zum Konzernumsatz von fast 60 Milliarden Euro bei, verzeichnete jedoch das schwächste Wachstum aller Bereiche.
Unilever fokussiert sich nun auf die übrigen vier Geschäftsbereiche Schönheit und Wohlbefinden, Körperpflege, Haushaltspflege und Ernährung.
Für das Geschäft werden verschiedene Optionen geprüft, als wahrscheinlichste Option gilt eine Abspaltung. Dadurch würde ein neues börsennotiertes Unternehmen geschaffen.
Umstrukturierung läuft
Die Ausgliederung des Geschäftsbereichs ist Teil eines im Herbst letzten Jahres angekündigten Plans. Mit einer umfassenden Umstrukturierung will CEO Hein Schumacher das Wachstum ankurbeln. Dazu sollen auch 7.500 Jobs gestrichen und in den nächsten drei Jahren 800 Millionen Euro an Kosten eingespart werden.
Die Abtrennung der Speiseeis-Sparte wird sofort beginnen, die vollständige Trennung wird für Ende 2025 erwartet.
Die Trennung von Ice Cream und die Umsetzung des Produktivitätsprogramms werden dazu beitragen, Unilever einfacher, fokussierter und leistungsfähiger zu machen
Positive Reaktionen
Bei Anlegern kommt der Plan gut an, die Aktie gewinnt zur Stunde mehr als vier Prozent. Auch Analysten zeigen sich durchaus positiv. "Wir glauben, dass eine Abtrennung von Speiseeis angesichts des schwächeren Absatzprofils und des Mangels an Kostensynergien aufgrund der Kühlkette sinnvoll ist", schrieb James Edwardes Jones von RBC Capital Markets in einer Reaktion.
Fazit
An der Börse werden die Pläne wohlwollend aufgenommen. Investoren erhoffen sich neue Wachstumstreiber bei Unilever. Ohne Preiserhöhungen lag das Wachstum im vergangenen Jahr bei nur 0,2 Prozent.
Auch die Kursentwicklung enttäuscht: Vom positiven Marktumfeld der vergangenen zwölf Monate konnten die Unilever-Papiere nicht profitieren, gaben in dieser Zeit 2,6 Prozent nach. Damit hielt sich de Aktie zwar noch besser als die des Konkurrenten Nestlé, aber deutlich schlechter als Anteilsscheine von Procter & Gamble.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Unilever plc.