Nach den am Mittwochabend gemeldeten Quartalszahlen ist die Tesla-Aktie im nachbörslichen Handel deutlich abgestürzt. Das hat Anleger dieses Mal enttäuscht:
Nach schlechten Auslieferungszahlen, Abverkäufen wegen weiterer Rabatte und negativen Analystenkommentaren standen bereits die Vorzeichen für die Quartalszahlen am Mittwoch bei Tesla nicht gut. Tatsächlich sind die Ergebnisse dann auch nicht rosig ausgefallen:
Tesla enttäuscht mit den Quartalszahlen
Denn der US-Elektroautobauer Tesla bekommt den selbst angezettelten Preiskrieg zu spüren. Die Gewinnmarge sank im abgelaufenen dritten Quartal auf 17,9 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Im Vorjahresquartal - vor den Preissenkungen - betrug sie 25,1 Prozent, im Vorquartal noch 18,2 Prozent. Von LSEG befragte Experten hatten nun 18,25 Prozent erwartet.
Der Umsatz stieg um neun Prozent auf 23,35 Milliarden Dollar und damit weniger als die Prognose der Analysten von 24,1 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn betrug 2,3 Milliarden Dollar.
Die Zeit der hohen Margen ist vorbei
Lange hatte Tesla mit seinen Gewinnmargen den Neid der anderen Autobauer auf sich gezogen. Allerdings dürften die Margen auch im laufenden Quartal unter Druck bleiben, Analysten rechnen mit einem weiteren Rückgang. "Die Lithium-Preise sind zuletzt gesunken, das hilft", sagte Wells-Fargo-Analyst Colin Langlan zuletzt. "Allerdings wird das nicht ausreichen, um die Preisrückgänge wettzumachen."
Tesla nutzt seine Ertragsstärke, um sich mit Preissenkungen die Konkurrenz vom Leib zu halten. Vor allem in China gerät das US-Unternehmen unter Druck; auf dem weltweit wichtigsten Markt hat der heimische Anbieter BYD inzwischen die Spitzenposition erobert. Doch auch auf anderen Märkten bringen etablierte Autobauer immer mehr neue Elektroautos auf den Markt und machen damit der alternden Flotte von Tesla Konkurrenz. Allein zwischen Juli und September hat Tesla die Preise für seine Autos um mehr als sechs Prozent reduziert.
Tesla in einigen Problemen
Unter dem Strich bedeutet dies, das Tesla einige ungemütliche Wintermonate an der Börse erleben dürfte, denn die Nachfrageschwäche und der Konkurrenzdruck werden dem Unternehmen vermutlich auch noch länger zu schaffen machen.
Entscheidend ist dabei, ob es für Tesla möglich ist, in der Pole-Position am Markt zu bleiben, ohne sich durch extreme Rabatte die Margen nachhaltig zu zerstören. Eine Frage, die vielleicht sogar noch in diesem Jahr beantwortet wird.
Mit Material von Reuters