Die Aktie von Kontron büßte jüngst übertrieben stark ein. Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel leicht von 29 auf 27 Euro gesenkt, das Kauf-Votum für die Aktie indes weiter bestätigt. Insgesamt raten alle acht Banken, die das Papier analysieren, zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt bei gut 30 Euro und damit 70 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Der Spezialist für Anwendungen rund um den wachstumsträchtigen Bereich Internet of Things ist operativ auf Wachstumskurs, die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Auch der Verteidigungssektor spielt eine wichtige Rolle. Gleich reihenweise sammelte das Unternehmen mit Sitz in Ismaning, in der Nähe von München, zuletzt Großaufträge für seine Rüstungssparte ein.
Ein Auftrag vor Weihnachten kam von einem US-Luftfahrtkonzern. Eine weitere Order über 165 Millionen Euro, die allein acht Prozent des Auftragsbestands von Ende September in Höhe von knapp 2,1 Milliarden Euro entspricht, stammt von einem europäischen Verteidigungsunternehmen.
Kontron soll dem Vernehmen nach am 21. Januar auf einer Investorenkonferenz von Kepler Cheuvreux die Prognose für 2025 verkünden, die angesichts des Auftragsbestands einen Wachstumssprung enthalten dürfte.
Nach den Verlusten im Sommer und Herbst letzten Jahres, die die Papiere bis knapp über 15 Euro gedrückt hatten, setzte zwar im November eine Erholung ein, die aber mit dem Jahreswechsel ein Ende fand. Auch charttechnischer Sicht war es wichtig, dass der Kurs zuletzt sowohl die 50- als auch die 200-Tage-Linie zurückerobern konnte.
Gelingt es den Augsburgern am Dienstag positiv zu überraschen, sollten auch wieder Notierungen im Bereich von 20 Euro möglich sein. Mit einem geschätzten 2025er-KGV von unter zehn ist das Papier attraktiv gepreist und bietet spekulativen Anlegern jetzt eine gute Kaufchance.