Der Münchner Autobauer erwischt Investoren mit einer Gewinnwarnung auf dem falschen Fuß. Probleme bei Bremsteilen verursachen Auslieferungsstopps und Rückrufe. Die Jahresziele für Absatz und Gewinn sind dadurch nicht mehr haltbar, die Aktie bricht ein.

Der Dax-Konzern sieht sich mit Gegenwind im Automobil-Segment konfrontiert. Probleme bezüglich des zugelieferten Integrierten Bremssystems (IBS) sorgen für Rückrufe sowie Auslieferungsstopps. Betroffen sind nach Konzernangaben mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge. Im abgelaufenen Jahr lieferte BMW insgesamt etwa 2,6 Millionen Fahrzeuge aus.

Wie der Börsendienst Bloomberg berichtet, wurde das Bremssystem von Continental hergestellt. Ein fehlerhaftes elektronisches Bauteil könnte das System beeinträchtigen, die Fahrzeuge seien aber weiter sicher zu fahren.  

Auch China bremst

Aufgrund der Auslieferungssperren erwartet der Konzern im zweiten Halbjahr negative Absatzeffekte und passt deshalb seine Jahresziele an: Statt eines leichten Anstiegs rechnet BMW beim Absatz nun mit einem leichten Rückgang gegenüber Vorjahr. Neben den technischen Problemen führen die Münchner dies auch auf schwächere Nachfrage in China zurück. Auch bei den Motorrädern läuft es schleppend, hier prognostiziert das Management nun einen stagnierenden Absatz statt eines leichten Zuwachses.

Gewinn sinkt stärker

Auch finanziell schlägt die Problematik durch: Besonders im dritten Quartal erwarten die Münchner Belastungen durch zusätzliche Gewährleistungskosten. Daher passt der Konzern auch hier die Jahresprognose an: So soll die Ebit-Marge nun bei sechs bis sieben Prozent liegen, bislang stellte das Management hier acht bis zehn Prozent in Aussicht. Das Konzernergebnis vor Steuern soll zum Vorjahr nun deutlich zurückgehen, bislang ging der Konzern lediglich von einem leichten Rückgang aus.

BMW (WKN: 519000)

Investoren zogen infolge der Meldung die Reißleine, zur Stunde verlieren die Papiere im Xetra-Handel mehr als acht Prozent. Die Aktie notiert nun auf dem tiefsten Stand seit Herbst 2022. Für die Anteilsscheine des Zulieferers Continental geht es ebenfalls über acht Prozent abwärts. 

Fazit

Wie stark die Probleme letztendlich auf das Zahlenwerk durchschlagen und die Prognose beeinflussen, erfahren Anleger am 6. November mit den Zahlen zum dritten Quartal. Die Aktie legt erst einmal deutlich den Rückwärtsgang ein, wodurch nun die Unterstützungszone um 70/71 Euro in den Fokus rückt.  Anleger warten eine Beruhigung ab.