Der Münchner Autobauer hat im abgelaufenen Jahr weniger Gewinnmarge einfahren können als erhofft. Die Auswirkungen eines umfangreichen Rückrufs, anhaltende Schwäche in China und höhere Kosten drücken auf die Profitabilität. Die Aktie legt in der Folge den Rückwärtsgang ein.
Der Automobilkonzern mit seinen Marken BMW, Mini und Rolls-Royce wird bei der Marge für das abgelaufenen Jahr vorsichtiger. Im Automobil-Segment liegt die Ebit-Marge wohl in der unteren Hälfte der kommunizierten Spanne von sechs bis sieben Prozent, erklärte der Konzern heute Im Rahmen eines Pre-Close Calls. Bei der Veranstaltung für Analysten äußert sich das Management im Vorfeld der eigentlichen Zahlenvorlage zu Entwicklungen im abgelaufenen Quartal.
Ziel bereits gesenkt
Im Schlussquartal drückten höhere Produktionskosten sowie der Abbau von Lagerbeständen auf die Profitabilität. Außerhalb des Automobil-Segments kamen noch Rückstellungen im Rahmen des Finanzierungsgeschäfts in China und Großbritannien hinzu.
Im September hatte BMW bereits sein Margenziel für das Automobil-Segment von acht bis zehn auf eben sechs bis sieben Prozent gesenkt. Neben einer schwächeren Nachfrage in China belasteten vor allem Probleme bei einem zugekauften Bremssystem. BMW musste deswegen mehr als eine Millionen Fahrzeuge zurückrufen, und konnte zahlreiche Autos nicht ausliefern.
Schwäche in China
Der freie Cashflow wird über vier Milliarden Euro liegen und damit im Rahmen der Erwartungen.
Andere heute kommunizierte Entwicklungen waren bereits bekannt: Der Konzern setzte im vergangenen Jahr 2,45 Millionen Fahrzeuge ab, vier Prozent weniger als 2023. Maßgeblich dafür war der Einbruch im dritten Quartal aufgrund des Problems beim Bremssystem. Seit der Prognosesenkung im September rechnete BMW mit einem leichten Absatzrückgang.
Beim Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge (BEVs) erzielten die Münchner einen Anstieg um 13,5 Prozent. Die bei der Prognoseanpassung thematisierte Schwäche in China wurde auch im Schlussquartal deutlich, zum Jahresausklang verkaufte BMW dort 13,8 Prozent weniger Fahrzeuge als in der Vorjahresperiode.
Aktie setzt zurück
Dass BMW bei der Marge in der Autosparte wohl in der unteren Hälfte des Korridors ins Ziel gekommen ist, kommt bei den Investoren nicht gut an. Zur Stunde geben die Papiere mehr als drei Prozent ab und bilden damit das Schlusslicht im DAX. Anteilsscheine des Wettbewerbers Mercedes-Benz legten dagegen zu, nachdem die Stuttgarter bei ihrer gestrigen Telefonkonferenz positivere Signale senden konnten.
Fazit
Investoren hatten offenbar gehofft, dass BMW im Rahmen der gesenkten Ziele besser abschneiden konnte. Unsicherheiten infolge des Rückrufs dürften zumindest jetzt beseitigt sein. Vollständige Jahreszahlen soll es am 14. März geben.