Der weltgrößte Flugzeugbauer steht in Verhandlungen über einen Großauftrag aus China. Dabei kommt den Franzosen auch zugute, dass der größte Konkurrent Boeing dort mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Die Anteilsscheine von Airbus können im heutigen Handel dennoch nicht von der Meldung profitieren.
Die größten Fluggesellschaften aus dem Reich der Mitte erwägen den Kauf von mehr als 100 Großraumflugzeugen vom Typ A330neo, äußerten sich informierte Personen. Seitdem Besuch von Chinas Präsident Xi Jinping bei seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron hätten sich die Gespräche intensiviert. Die genauen Bedingungen und der Zeitpunkt würden jedoch noch diskutiert.
Für Airbus wäre es eine bedeutende Bestellung für einen einzelnen Flugzeugtyp. Zudem liegt das letzte Geschäft von Airbus mit China rund zwei Jahre zurück. Zudem würden sich die Auftragsbücher für den A330neo füllen. Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge verkauft sich die aktualisierte Version der älteren A330 bislang schleppend. Der Flugzeugbauer könnte daher offener sein, bessere Preise und Bedingungen anzubieten, um Aufträge einzusammeln.
Profiteur der Boeing-Probleme
Bei den beiden größten Flugzeugbauern Airbus und Boeing könnte das China-Geschäft momentan kaum gegensätzlicher sein. Geopolitische Spannungen zwischen dem Reich der Mitte und den USA bedrohen das Geschäft des US-Unternehmens Boeing stärker. Hinzu kommen anhaltende Qualitätsprobleme. Zuletzt wurden die Auslieferungen nach China aufgrund neuer Zertifizierungsanforderungen der dortigen Behörden gestoppt. Dabei waren sie nach mehrjähriger Pause erst vor wenigen Monaten wieder angelaufen. Jüngsten Berichten zufolge hat Boeing die Auslieferungen in das Land nun aber wieder aufgenommen. Airbus dagegen profitierte von der Schwäche des Rivalen und seinen Investitionen vor Ort.
Aktie in rot
Die Aktie von Airbus setzt heute dennoch nicht zum Höhenflug an. In Frankfurt steht aktuell ein Kursrückgang um rund 1,5 Prozent. Airbus-Chef Guillaume Faury rechnet damit, dass Pandemie-bedingte Probleme in der Lieferkette noch zwei bis drei Jahre andauern könnten.
Fazit
Kommt der Deal mit China zustande, wäre dies ein bedeutender Auftrag für die Franzosen. Auch sonst lief es zuletzt erfreulich: In den ersten vier Monaten des Jahres lieferte Airbus 203 kommerzielle Maschinen aus, rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Derweil hat US-Konkurrent Boeing mit rückläufigen Auslieferungen zu kämpfen. Analysten rufen für die Airbus-Papiere ein durchschnittliches Kursziel von und 180 Euro auf.