Der Medizintechniker meldet durchwachsene Zahlen und bleibt bei der Prognose hinter den Erwartungen zurück. Schwächere Geschäfte im wichtigen Markt China verhindern bessere Ergebnisse des Konzerns. Investoren reagieren enttäuscht auf die Aussichten, die Papiere verlieren deutlich.
Zahlen des Konzerns für das Schlussquartal 2024 zeichnen ein gemischtes Bild: In den drei Monaten bis Ende Dezember setzte Philips 5,04 Milliarden Euro um, damit lag der Umsatz nahezu auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums und erfüllte weitgehend die Erwartungen. Die vergleichbaren Umsätze legten etwas über ein Prozent zu.
Dabei stand ein operatives Ergebnis (bereinigtes Ebita) von 679 Millionen Euro. Dies waren etwa vier Prozent mehr als vor einem Jahr, Analysten hatten hier allerdings etwas mehr erwartet. Experten der US-Bank Morgan Stanley führten dies vor allem auf die Ergebnisse des Geschäftsbereichs „Diagnose und Behandlung“ zurück. Unter dem Strich wies Philips für das Quartal einen Nettoverlust von 333 Millionen Euro aus. Dies war mehr, als von den Analysten erwartet. Ein Jahr zuvor stand noch ein Gewinn von 38 Millionen Euro.
China bremst
Im gesamten abgelaufenen Jahr stiegen die Umsätze auf vergleichbarer Basis um ein Prozent. In China musste der Konzern allerdings einen Rückgang im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen. Der Nettoverlust weitete sich außerdem von 463 auf 698 Millionen Euro aus. Immerhin: Der Auftragseingang stieg um ein Prozent, nach Daten des Börsendienstes Bloomberg der erste Anstieg seit drei Jahren. Auch hier belastet China, ohne die Region stünde ein Anstieg um vier Prozent.
Der Blick voraus fällt vorsichtig aus: Im laufenden Jahr sollen die vergleichbaren Umsätze um bis zu drei Prozent steigen und die bereinigte Ebitda-Marge leicht zulegen. Schwächere Nachfrage in China verhindert dabei ein besseres Abschneiden. Für das Reich der Mitte stellt sich das Management auf einen Rückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich ein. Auf das Land entfallen rund zehn Prozent des Konzernumsatzes.
Besserung im Jahresverlauf
Konzernchef Roy Jakobs rechnet zwar mit einer Erholung in China, wann diese eintritt, zeichnet sich aber noch nicht ab. „Wenn es wieder aufwärts geht, wird es Wachstum geben und eine gute Marge, weil es langfristig ein attraktiver Markt ist“, sagte der Vorstandschef.
Den Anstieg der vergleichbaren Umsätze erwartet er erst im späteren Verlauf des Geschäftsjahres. Für das laufende erste Quartal rechnet er mit einem Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich, auch wegen Schwäche in China.
Aktie knickt ein
An der Börse zeigen sich Investoren heute enttäuscht über die Aussichten. In Frankfurt verlieren die Anteilsscheine aktuell rund zwölf Prozent. Charttechnisch dürfte es für die Aktie nun darum gehen, dass der Bereich knapp unter den 24 Euro hält. Dieser diente in den vergangenen Monaten mehrmals als Unterstützung.
Fazit
Die Entwicklung bei Philips hängt mit Blick auf Zahlen und Ausblick stark an China. Ob und wann sich dort eine Erholung einstellt, bleibt abzuwarten. Das Management rechnet wohl frühestens im späteren Verlauf des Jahres damit. Entsprechend drängt sich ein Einstieg momentan nicht auf.