Kursdrama zu Wochenbeginn beim Medizintechnikkonzern Philips: Nach einer Umsatzwarnung stürzten die Aktien rund zwölf Prozent ab. Der gekappte Umsatzausblick könnte nach Einschätzung von Analysten auch die Aktie von Siemens Healthineers unter Druck setzen. Auch sonst blieben die Quartalszahlen hinter den Erwartungen zurück.
Wegen anhaltender Probleme in seinem China-Geschäft hat der niederländische Medizintechnikkonzern Philips seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt. Statt wie bisher drei bis fünf Prozent sollen die Erlöse in diesem Jahr nur noch um 0,5 bis 1,5 Prozent zulegen, teilte Philips bei der Vorlage seiner Zahlen zum dritten Quartal mit. Vor allem die Nachfrage von Krankenhäusern in China sei weiter zurückgegangen.
Hintergrund des Nachfragerückgangs seien nicht nur die schwächere Konjunktur in China, sondern auch Antikorruptionsmaßnahmen der chinesischen Regierung, die sich belastend auf die Nachfrage auswirkten, hieß es.
Im dritten Quartal sank der Umsatz beim niederländischen Medizintechnik-Konzern um zwei Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Der Auftragseingang ging ebenfalls um zwei Prozent zurück. Im Gegensatz zu China sei die Entwicklung in den anderen Regionen intakt. Das bereinigte operative Ergebnis verbesserte sich auf 516 (Vorjahr: 456) Millionen Euro. Dafür waren vor allem Einsparungen maßgeblich.
Fazit
Die Philips-Zahlen haben die Anleger schockiert. Nach einem Kurszuwachs in den vergangenen zwölf Monaten um 50 Prozent brach die Philips-Aktie am Montag Vormittag um rund zwölf Prozent ein. Auch die Aktie des Branchenrivalen Siemens Healthineers geriet daraufhin unter Druck und lag rund zwei Prozent im Minus.
Analysten äußerten sich am Montag unterschiedlich. Goldman Sachs bestätigte seine Kaufempfehlung für die Philips-Aktie trotz der enttäuschenden Zahlen. Das Analysehaus Jefferies hält die Philips-Aktie dagegen angesichts der neuen Probleme auf dem jetzigen Niveau für überbewertet.
Siemens Healthineers legt seine Quartalszahlen in der kommenden Woche am 5. November vor. Analysten gingen zuletzt davon aus, dass auch hier die Zahlen eher am unteren Ende der Prognosen liegen und sich auch hier Belastungen im Chinageschäft bemerkbar machen könnten.