Der Aufwärtstrend der Münchener Rück, primär getrieben durch Prämienerhöhungen in den vergangenen Jahren, ist erstaunlich. Die Experten von Moody’s erwarten allerdings nun eine Verschlechterung des Klimas für den Rückversicherer. Das steckt dahinter.

Nach über 20 Jahren hat die Aktie des DAX-Konzerns Münchener Rück im Jahr 2023 neue Allzeithochs erreicht. Vorhergegangen war eine starke Rallye infolge guter operativer Ergebnisse. Mit dieser positiven Entwicklung dürfte aber zumindest in diesem Maße erstmal Schluss sein – meinen zumindest die Analysten von Moody’s.

Analysten sehen Abkühlung

"Wir erwarten, dass die Preise im April und Juli fest bleiben", wenn die meisten Verträge mit den Erstversicherern für Japan und die USA ausgehandelt werden, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Die Januar-Erneuerungsrunde habe gezeigt, dass die Preise nicht mehr so stark stiegen wie zuletzt – auch, weil Rückversicherer und Risikokapitalgeber angesichts der attraktiven Renditen mehr Kapazität zur Verfügung stellten.

"Die Preise sind hoch genug, um zusätzliches Rückversicherungs-Kapital an den Markt zu bringen, deshalb erwarten wir nicht, dass die Preise weiterhin stark steigen, sofern es keine großen Katastrophenschäden gibt, die das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage verändern", schrieben die Moody's-Experten. Im vergangenen Jahr mussten Versicherer und Rückversicherer mehr als 100 Milliarden Dollar für Naturkatastrophenschäden zahlen.

Stoppt das Wachstum bei der Münchener Rück?

Nachdem sich die Prämien für Rückersicherungen seit 2017 fast verdoppelt haben, könnten wieder trockene Jahre für die Branche warten, wie man sie von 2002 bis 2016 hatte beobachten können. 

Auch die Analysten sind nicht mehr allzu positiv für Rückversicherer wie die Münchener Rück. Nach der starken Rallye sehen die Experten im Schnitt nur noch 4,9 Prozent Kurspotenzial. Eine mittelfristige Konsolidierung der überkauften Aktie ist daher nicht auszuschließen.

Fazit

Die Experten von Moody’s sehen also eine Verlangsamung des Booms in der Rückversicherungsbranche, der auch stark gelaufene Aktien wie den DAX-Wert Münchener Rück treffen könnte. Ob es aber tatsächlich dazu kommt, bleibt abzuwarten. Eine wesentliche Rolle dürfte dabei die Zahle der Naturkatastrophen im Jahr 2024 spielen. 

Eine schwere Dürrephase bei den Rückversicherern wie vor 2016 ist zudem bisher nicht absehbar.

Munich Re (WKN: 843002)

Mit Material von Reuters

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