Schlechte Nachrichten für Anleger von ASML: Der Auftragseingang der erfolgsverwöhnten Niederländer brach im ersten Quartal ein, die Aktie geht auf Talfahrt.
Von 9,2 auf 3,6 Milliarden Euro reduzierten sich die Auftragseingänge im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal – das allerdings auch außergewöhnlich stark gewesen war. Analysten hatten zwar einen Rückgang erwartet, aber immerhin noch mit 4,6 Milliarden Euro gerechnet. Auch den Umsatz goutierte die Börse nicht: Er ging um rund ein Fünftel auf 5,3 Milliarden Euro zurück, was zwar im Rahmen der Unternehmenserwartungen lag. Investoren hatten sich dennoch mehr erhofft.
Schmerzliche Verluste
Die Aktie reagierte mit Verlusten von bis zu neun Prozent, auf Sicht von zwölf Monaten liegt sie aber immer noch mit 51 Prozent im Plus.
Im zweiten Quartal soll der Umsatz bei 5,7 bis 6,2 Milliarden Euro liegen und die Bruttomarge als Verhältnis von Verkaufs- zu Einkaufspreisen bei 50 bis 51 Prozent. Dieser Wert hatte zum Jahresauftakt 51 Prozent erreicht.
Europas Tech-Star
Das Aushängeschild der europäischen Technologie-Szene produziert so genannte Lithografie-Anlagen. Diese werden in der Halbleiterproduktion genutzt, um Leiterbahnen auf winzige und extrem leistungsfähige Chips zu projizieren, die dann in Autos, Smartphones oder Spielekonsolen verbaut werden. Gerade im Bereich der EUV-Technologie hat ASML aus der Nähe von Eindhoven weltweit eine Spitzenposition inne.
Der Konzern ist ohne Zweifel in einer zukunftsträchtigen Branche unterwegs, die allerdings zyklisch ist. Firmenlenker Peter Wennink hatte 2024 im Januar zu einem Übergangsjahr erklärt, nachdem sich der Corona-Boom in der Halbleiter-Industrie beruhigt hat. Er will das Jahr dazu nutzen, den Ausbau der Kapazitäten voranzutreiben, und geht davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte besser laufen werde. Der Umsatz soll 2024 stabil bleiben. Im Vorjahr hatte ASML 27,6 Milliarden Euro umgesetzt.
Aus Sicht von Analysten ist der Rückgang bei den Auftragseingängen aber halb so schlimm, so sieht etwa Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan ASML weiterhin auf Kurs für ein starkes Jahr 2025.
Fazit
Trotz des Kursknicks ist der längerfristige positive Trend weiter intakt.