Die französische Großbank Societe Generale hat mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dennoch brach die Aktie nach Vorlage der Zahlen ein. Was bedeutet das für die Commerzbank, die an diesem Mittwoch (7. August) ihren Zwischenbericht zum zweiten Quartal vorlegt.

Die großen europäischen Geldinstitute haben zuletzt mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertroffen (Ausnahme: Deutsche Bank) und damit die Aktienkurse beflügelt. Die Commerzbank wird an diesem Mittwoch (7. August) ihren Zwischenbericht veröffentlichen. Auch hier erwarten Analysten unter dem Strich erneut solide Ergebnisse, auch wenn bei der zweitgrößten deutschen Privatbank belastende Sondereinflüsse nicht ausgeschlossen werden.

In Frankreich haben Ende vergangener Woche die beiden französischen Häuser Credit Agricole und Societe Generale mit ihren Quartalszahlen ebenfalls die Analystenerwartungen übertroffen. Doch während sich die Aktie von Credit Agricole in einem durch Konjunktursorgen ausgelösten Einbruch des Gesamtmarktes erstaunlich gut behaupten könnte, brach die Aktie der Societe Generale um neun Prozent auf 21,83 Euro ein.

Analysten verwiesen dabei vor allem auf das enttäuschende Privatkundengeschäft. Besonders übel wurde genommen, dass Vorstandschef Slawomir Krupa den Ausblick für die Nettozinsmarge gesenkt hatte. Immerhin soll sie gegenüber 2023 noch um 19 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zulegen. Zuvor waren aber 4,1 Milliarden erwartet worden. Analysten bezeichneten die Senkung als nicht unerwartet, aber dennoch enttäuschend.

Fazit

Die Aktie der Commerzbank hat in der vergangenen Woche ebenfalls bereits fast zehn Prozent verloren - noch vor Vorlage der Quartalszahlen. Hier dürften Sorgen um die deutsche Konjunktur eine wichtige Rolle spielen. Die Bank ist als größter Mittelstandsfinanzierer eng mit der deutschen Wirtschaft verwoben, die im zweiten Quartal überraschend um 0,1 Prozent geschrumpft war, was sorgen vor einer Rezession befeuert hat.

Ein besorgniserregendes Signal lieferte vergangene Woche auch das Deutschlandgeschäft der niederländischen Großbank ING. So vermeldete ING Deutschland im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch um 22 Prozent. Verantwortlich dafür sei ein starker Rückgang beim Zinsüberschuss, höhere Kreditrisikovorsorge und steigende Kosten, teilte die Bank mit.

Anleger sollten bei der Commerzbank vor allem auf den Ausblick achten, den die Bank am Mittwoch für das Gesamtjahr und die wirtschaftlichen Perspektiven der Bank gibt.

Commerzbank (WKN: CBK100)

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.